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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Umweltminister Robert Habeck zur Ökolandbau-Sommerbereisung: "Der Ökolandbau leistet enorm viel für die Gesellschaft."

Letzte Aktualisierung: 01.07.2015

03.07.2015 KORRIGIERT: Tippfehler im fünften Absatz

KIEL. Der Ökolandbau in Schleswig-Holstein hat einen hohen Stellenwert, der auch neue Perspektiven für Vermarktung und Verarbeitung eröffnet. Das machte Schleswig-Holsteins Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck heute (1. Juli 2015) anlässlich der Sommerbereisung der Landesvereinigung Ökologischer Landbau deutlich. "Wir sehen, dass unter anderem Verarbeitung, Vermarktung und Gastronomie zunehmend auf den Ökomarkt setzen. Sie nutzen die Chancen, die die ungebrochen wachsende Verbrauchernachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln eröffnet. Das ist erfreulich", sagte Habeck.

Er betonte: "Der Ökolandbau leistet enorm viel für die Gesellschaft. Er hilft dem Gewässerschutz und der Artenvielfalt. Das sind Leistungen, die der Markt nicht vergütet. Deshalb ist die staatliche Förderung des Ökolandbaus allemal angemessen."

Das gelte umso mehr, als die Rahmenbedingungen in Schleswig-Holstein für Ökolandwirte im Vergleich zu den konventionell wirtschaftenden Landwirten besonders schwierig sind. "Das Land ist eine Gunstregion mit hohen Erträgen in der konventionellen Landwirtschaft. Das macht die Differenz zwischen dem, was ein Ökolandwirt verdient und dem, was ein vergleichbarer konventioneller Landwirt pro Hektar erwirtschaften kann, besonders groß", führte der Minister aus.

Diese Rahmenbedingungen wirkten sich auch auf das Wachstum im Ökolandbau aus. "Die Fläche wächst sehr langsam. Das angestrebte Ziel von sieben Prozent ökologischer Anbaufläche gemessen an der landwirtschaftlich genutzten Fläche wird nur sehr schwer zu erreichen sein", sagte der Minister.

So wurden bis Ende 2014 in Schleswig-Holstein 37.085 Hektar landwirtschaftliche Fläche von 490 Höfen ökologisch bewirtschaftet. Damit ist die Ökofläche in den letzten 5 Jahren um 4,7 Prozent gestiegen (2010: 35.436 Hektar). Der Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche lag 2014 bei rund 3,6 Prozent. 2013 war die Fläche mit 37.076 Hektar etwas kleiner.

Zu Buche schlagen dabei auch Meldefehler von zwei Ökokontrollstellen, die zu einer Korrektur der Flächen-Zahl für 2013 führten. So waren bei zwei der privaten, bundesweit agierenden Kontrollstellen für Schleswig-Holsteins Betriebe insgesamt 3.081 Hektar zu viel gemeldet worden, wie das MELUR nun festgestellt hat.

Als positiv bewertete Umweltminister Habeck aber, dass der nachgelagerte Sektor weiter gewachsen ist. Immer mehr Betriebe aus Schleswig-Holstein wollen Teil des wachsenden Ökomarktes sein. Zum Stichtag 31.12.2014 gab es 555 zertifizierte Betriebe in den Bereichen Verarbeitung, Vermarktung, Gastronomie, Import, Futtermittel. Dies bedeutet in den letzten 5 Jahren ein Wachstum um 19,4 Prozent. Gegenüber 2013 betrug der Zuwachs 5,5 Prozent.

Der Minister machte klar, dass die Landesregierung auch künftig den Ökolandbau stärken werde. So profitieren von diesem Jahr an alle Ökoanbaubetriebe von den 2014 abermals erhöhten Prämien. Sie liegen nun bei 234 Euro je Hektar und Jahr – 2012 waren es noch 137 Euro je Hektar. In den ersten beiden Jahren der Umstellung sind es jetzt 364 Euro (je Hektar und Jahr). "Die erste Sichtung der Neuanträge für 2015 zeigt, dass sich eine größere Anzahl von Betrieben gemeldet hat. Das ist ein gutes Zeichen", sagte Habeck.

Zudem fördert das Ministerium im Rahmen der "Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP)" unter anderem gezielt Projekte im Bereich der ökologischen Landwirtschaft und setzt im Zuge der neuen Förderperiode auf intensive Beratungsprogramme zum Ökolandbau – von der Beratung für Umsteller über Betriebsentwicklung bis hin zur Hofnachfolge. Auch bei der erstmals aufgelegten Förderung von tiergerechten Stallbauten haben sich Ökobetriebe gemeldet.

Ziel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ist es, in Dörfern und Gemeinden die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu fördern, eine ausgewogene räumliche Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaft sicher zu stellen und die nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und des Klimaschutzes zu gewährleisten.
Für das schleswig-holsteinische Landesprogramm für den ländlichen Raum (LPLR) stehen im Förderzeitraum 2014-2020 insgesamt etwa 620 Millionen Euro zur Verfügung. Davon ca. 420 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER), die durch rund 200 Millionen Euro nationale Mittel kofinanziert werden.


Verantwortlich für diesen Pressetext:

Nicola Kabel | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7201 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de
Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de |

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