Was sind überhaupt Cluster?
Cluster entstehen vor allem aus der regionalen Ballung von Unternehmen und anderen Organisationen, die ein gemeinsames Tätigkeitsfeld verbindet und sich auf eine bestimmte Wirtschaftsbranche konzentrieren.
Die Grundidee der Clusterpolitik ist die Vernetzung von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik - im Sinne einer regionalen Kooperation aller relevanten Akteure wie Unternehmen, Clustermanagements, Hochschulen, Kammern, Forschungsinstitute und Technologiezentren - um gemeinsame Anliegen zu forcieren und branchenübergreifendes Innovationspotenzial zu entwickeln, ohne den grundsätzlichen Wettbewerb aufzugeben. Es geht vornehmlich um eine soziale, kommunikative und fachliche Vernetzung von Wissen und Kompetenzen.
Die in Clustern aktiven Unternehmen profitieren von ihrer engen Vernetzung mit Wissenschaft und Politik. Ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit wird nachhaltig gestärkt. Attraktive Cluster befördern Gründungen und erleichtern Ansiedlungen. Clusterpolitik ist deshalb immer auch gleichzeitig Industrie- und Gründungspolitik. Die gezielte Unterstützung von Clustermanagements ist ein zentrales Werkzeug zur Umsetzung der von der EU angestrebten „intelligenten Spezialisierung“ von Regionen im Rahmen der Europa 2020-Strategie.
Die Grundlage für die Clusterpolitik der nächsten Jahre bilden die strategischen Aussagen der Regionalen Innovationsstrategie Schleswig-Holstein (RIS.SH). Sie ist auch die inhaltliche Basis für die Förderungen aus dem OP EFRE 2014-2020.
Welche Cluster bilden die wirtschaftlichen Schwerpunkte Schleswig-Holsteins?
Aus der gegenwärtigen Perspektive heraus kristallisieren sich einige Branchen als prägnante Wachstumsmotoren für den Wirtschafts- und Technologiestandort Schleswig-Holstein 2030 heraus. Die Stärken der schleswig-holsteinischen Wirtschaft liegen vor allem in sechs Spezialisierungsfeldern:
- Maritime Wirtschaft,
- Life Sciences,
- Erneuerbare Energien,
- Ernährungswirtschaft,
- Informationstechnologien, Telekommunikation und Medien (ITM) sowie
- Tourismuswirtschaft.
Ziele der Clusterstrategie
Neben der Fokussierung will das Land auch weiterhin einer entwicklungsoffenen wirtschaftlichen Dynamik Rechnung tragen. Systematisches Technologiescouting und Technologiebewertung bleiben wichtig für die Ermittlung zukunftsbedeutsamer Wirtschaftsfelder. Ergeben sich hieraus Erkenntnisse für neue technologiepolitische Ansätze und entstehen in diesem Kontext fachliche oder regionale Selbstorganisationsprozesse, die möglicherweise zu wertschöpfungsstarken neuen Clusterstrukturen oder Querschnittstechnologien führen, werden diese bei der Förderung ebenso berücksichtigt werden.
Grundlagenpapier Clusterstrategie, Stand 2015 (PDF 205KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
Clustermanagements
Für die sechs Spezialisierungsfelder Schleswig-Holsteins wurde je ein landesweites professionelles Clustermanagement eingerichtet.
- Maritime Wirtschaft: Maritimes Cluster Norddeutschland
- Life Sciences: Life Science Nord
- Erneuerbare Energien: Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH)
- Ernährungswirtschaft: foodRegio
- Informationstechnologien, Telekommunikation und Medien: Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH)
- Tourismuswirtschaft: Tourismus-Cluster Schleswig-Holstein
Clusteragentur Schleswig-Holstein stärkt Wirksamkeit
Mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit von Clusteransätzen zu stärken, wurde vom Land eine Clusteragentur eingerichtet. Ihre primäre Aufgabe ist es, die öffentlich geförderten Clustermanagements in Schleswig-Holstein dahingehend zu unterstützen, den Mitgliedern noch bedarfsgerechtere Services anbieten zu können. Die Clusteragentur begleitet die Clustermanagements aktiv bei der Gestaltung und Optimierung der individuell ausgerichteten Strategie, Strukturen und Prozesse. Darüber hinaus unterstützt sie das Land bei der Umsetzung der clusterpolitischen Ziele.