Müll im Meer
Der Plastikmüll in Nord- und Ostsee stellt unser Land vor besondere Herausforderungen. Er schadet der Meeresumwelt und dabei insbesondere den Tieren. Er beeinträchtigt die Fischerei und wirkt sich als ästhetisches Problem auch auf den Tourismus aus. Er bietet uns als Land aber auch die Chance, ihm mit kreativen Ideen zu begegnen und ein neues Bewusstsein für die Bedeutung und die Verwundbarkeit unserer Natur zu entwickeln.

Wir müssen alles dafür tun das Plastik aus unserer Umwelt rauszuhalten.
Dem Problem aktiv begegnen
Unzählige Bürgerinnen und Bürger engagieren sich bereits für den Schutz unserer Strände. So organisieren sie beispielsweise regelmäßige Strandreinigungsaktionen oder gründen Vereine zum Schutz der Meere. Auch das Land geht das Problem an. Es unterstützt gezielt Fishing For Litter-Projekte, setzt sich auf politischer Ebene für einen Ausstieg aus dem Gebrauch von Mikroplastik ein und arbeitet im Zuge der Meeresstrategierahmenrichtlinie an der Reduzierung von Plastikmüll. Weitere Schritte sind geplant.
Alarmierende Zahlen
© Felix Paulin (NABU)
Regelmäßig werden an Nord- und Ostsee Untersuchungen zur Konzentration von Plastikmüll an den Stränden durchgeführt. Im Rahmen der OSPAR Strandmüllerfassungen (http://qsr2010.ospar.org ) wurden in Deutschland beispielsweisedurchschnittlich 154 Abfallteile auf 100 m gefunden. An der Nordsee werden seit einigen Jahren zudem die Mägen toter Eissturmvögel auf Plastik untersucht. Über 95% der untersuchten Vögel haben im Durchschnitt dreißig Plastikteile im Magen. Erste Studien zu den Auswirkungen von Plastik - insbesondere Mikroplastik – hat das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Meeresforschung im Jahr 2013 durchgeführt und dabei erste wissenschaftliche Indizien für Schäden an Organismen gesammelt, die auf Mikroplastik zurückzuführen sind. Inwieweit das im Meer treibende Plastik auch gefährliche Schadstoffe anreichert muss noch eingehender untersucht werden.
Wichtige Reaktionen
Neben den Strandsammelaktionen gibt es viele Bereiche, in denen bereits reagiert wird. So gibt es in Schleswig-Holstein mittlerweile vier Häfen, die mit Unterstützung des Landes am NABU-Projekt Fishing For Litter teilnehmen. Zwei weitere Häfen sollen dieses Jahr dazukommen. Fischerinnen und Fischer können den Müll, den sie als Beifang in ihren Netzen finden, kostenlos in den Häfen entsorgen. Dieser beigefangene Müll wird anschließend auf seine Zusammensetzung hin analysiert um die potentiellen Quellen des Meeresmülls zu identifizieren . Bundesweit gibt es inzwischen zehn Häfen. Erste Geschäfte im Land verzichten zudem auf das Angebot von Plastiktüten, einzelne versuchen einen gänzlich verpackungsfreien Einkauf zu ermöglichen.
Weitere Projekte finden Sie auf den weiterführenden Seiten.