Biogasanlage
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Die Erneuerbaren Energien – das sind Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft, Solarenergie sowie Windenergie an Land und auf See. In Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2016 bereits 19,2 Terawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt und damit ein rechnerischer Anteil von rund 122 Prozent am Bruttostromverbrauch erreicht. Damit hat Schleswig-Holstein im Länder-Ranking einen klaren Spitzenplatz. Im gesamten Bundesgebiet lag der Anteil der Erneuerbaren im selben Jahr bei 32 Prozent. Die geographische Lage an den Küsten von Nord- und Ostsee und die vergleichsweise niedrige Bevölkerungsdichte bieten hier insbesondere hervorragende Voraussetzungen für den Einsatz von Windenergie- und Biomasseerzeugungsanlagen.
Gemäß dem Ende März 2017 in Kraft getretenen Energiewende- und Klimaschutzgesetz wird für Schleswig-Holstein eine Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien von mindestens 37 Terawattstunden bis zum Jahr 2025 angestrebt. Damit kann dann die Gesamtregion Hamburg und Schleswig-Holstein mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt werden.
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Energiewende und Netzausbau gehören zusammen
Ein besonderer Aspekt ist dabei auch, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Einklang mit einem beschleunigen Netzausbau erfolgen muss. Der Ausbau der Stromnetze muss gewährleisten, dass der in Schleswig-Holstein erzeugte Windstrom, der die kosteneffizienteste Form der Erneuerbaren Energien darstellt, in die Verbrauchszentren abtransportiert werden kann.
Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen
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Schleswig-Holstein als "Energiedrehscheibe" des Nordens
Schleswig-Holstein wird aufgrund seiner geographischen Lage und des anhaltend weiter fortschreitenden Ausbaus der Onshore-Windenergie immer mehr zur "Energiedrehscheibe" zwischen Deutschland und den skandinavischen Ländern.
Das Land entwickelt sich damit zunehmend zu einem Knotenpunkt der Energiewende. Diese besondere Rolle ist gleichzeitig aber auch eine Herausforderung, der sich die Landesregierung gerne stellt, denn schließlich profitiert Schleswig-Holstein bereits heute in vielfältiger Weise vom Ausbau der Erneuerbaren Energien. Und sie bilden die Grundlage dafür, zukünftig einen ressourcenschonenden und kostengünstigen Beitrag an der Energieversorgung sicherzustellen.
Energiewende als Chance für Wertschöpfung
Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass die Wertschöpfung des Energiesektors dem Land und seinen Menschen zugutekommt. Es sind bereits viele zukunftsfähige Arbeitsplätze in dieser "jungen Branche" entstanden. Im Jahr 2015 waren in Schleswig-Holstein rund 18.400 Menschen in der Branche der Erneuerbaren Energien beschäftigt, wie eine Studie der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigt. Davon entfallen 9.700 Arbeitsplätze auf Wind Onshore, 2.500 auf Wind Offshore, 5.100 auf Biomasse und 700 auf Photovoltaik, die verbleibenden 400 auf Solar- und Geothermie.
Zweifellos besteht beim Einsatz der Erneuerbaren Energien im Wärme- und im Mobilitätsbereich noch erheblicher Nachholbedarf – nicht nur im Bund, auch in Schleswig-Holstein. Hier verfolgt die Landesregierung das Ziel, den Anteil der Erneuerbaren Energien im Mobilitätssektor auf mindestens zehn Prozent bis 2020 und im Wärmebereich auf mindestens 22 Prozent bis 2025 zu erhöhen.
Auf den folgenden Seiten informieren wir sie über aktuelle Themen und Projekte im Zusammenhang mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein. Natürlich finden Sie hier ebenfalls Informationen zu bundespolitischen Themen, wie z.B. zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.
Einspeisemanagement
Aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen erhalten Betreiber von Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen für Strom, den sie aufgrund von Netzengpässen nicht einspeisen können, Entschädigungen.
Im Jahr 2017 wurden in Schleswig-Holstein 2.967 Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt. Das geht aus einem gemeinsamen Kurzbericht zum Engpassmanagement in Schleswig-Holstein - Einspeisemanagement in den Jahren 2010 - 2018 und Redispatch in den Jahren 2016 - 2018 (PDF 362KB, Datei ist nicht barrierefrei) des Energiewendeministeriums und der Netzbetreiber TenneT TSO und Schleswig-Holstein Netz AG hervor, der am 18. Juni 2018 veröffentlicht wurde. Angesichts des zügigen Netzausbaus in Schleswig-Holstein wird erwartet, dass Abregelungen aufgrund von Netzengpässen in Schleswig-Holstein zukünftig sinken werden.
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