Bis zum 10. Dezember wird das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge (LaZuF) die Fassade seines Verwaltungsgebäudes in Neumünster orange anstrahlen. Damit beteiligt sich die Behörde an der Kampagne von UN Women, der Frauenorganisation der Vereinten Nationen. Ziel der Kampagne ist es, auf die seit Beginn der Pandemie noch einmal gewachsene Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.
Der Schutz von Frauen ist ein zentrales Thema bei der Aufnahme Geflüchteter. Frauen sind häufig schon in ihren Herkunftsländern und auf den Fluchtwegen besonders gefährdet. Zu den Gefahren zählen Beschneidungen, Zwangsprostitution, Vergewaltigungen und häusliche Gewalt. Die Mitarbeitenden des Landesamtes, der Betreuungsverbände und des ärztlichen Dienstes in den Landesunterkünften sind besonders darauf geschult, in der Beratung und Betreuung geflüchteter Frauen und Mädchen Anzeichen für Gewalterfahrungen zu erkennen, aber auch bei akuten Bedrohungen sensibel und entschlossen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Um schnell und wirkungsvoll reagieren zu können, orientiert sich das Landesamt an seinem Gewaltschutzkonzept, das gerade überarbeitet und präzisiert wird. Dafür arbeitet das LaZuF eng mit Expert*innen aus Frauenberatungsstellen zusammen. Das sind zum Beispiel das KIK-Netzwerk gegen häusliche Gewalt, die !Via Frauenberatung, myriam – mobile Beratung für geflüchtete Frauen in SH – und contra, die Fachstelle gegen Frauenhandel. Das Frauenwerk der Nordkirche als Trägerin von Beratungsstellen ist auch direkt an dieser Arbeit beteiligt. Finanziert werden viele der Beratungsstellen vom Land Schleswig-Holstein.
„Schutz vor Gewalt ist zentraler Bestandteil unseres Wertekanons in den Landesunterkünften“, betont Dirk Gärtner, Direktor des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge. „Mit gezielten Maßnahmen bemühen wir uns darum, den Zufluchtsuchenden ein gewaltfreies Umfeld und den Schutz vor Übergriffen zu gewährleisten. Frauen und Mädchen bedürfen dabei unserer besonderen Aufmerksamkeit.“
Frauenspezifische Belange werden auf den verschiedenen Ebenen und Stationen ihres Aufenthaltes in den Landesunterkünften berücksichtigt: Bei der Aufnahme wird auf entsprechende Anzeichen geachtet und mit Beratungsangeboten und – wenn nötig – mit der Unterbringung in besonders gesicherten Wohneinheiten, den Schutzhäusern für Frauen, reagiert. Solche Häuser gibt es in allen Landesunterkünften. Wenn derartige Unterbringungen nicht ausreichen, werden Frauen zu ihrem Schutz auch extern untergebracht. Die Mitarbeitenden in der Beratung sind besonders darauf geschult, auch versteckte Hinweise auf Gewalterfahrungen und akute Bedrohung zu erkennen.
Unterstützt wird die Aktion von der Otter Veranstaltungstechnik. Das junge Unternehmen aus Neumünster hat die notwendige Technik bereitgestellt. Geschäftsführer Tjorven von Seht und sein Mitarbeiter Christoph Merkel waren von der Initiative so begeistert, dass sie weit unter dem üblichen Preis geblieben sind.
Das Landesamt und die Betreuungsverbände nehmen die Kampagne „Orange the World 2021“ zum Anlass, den Schutz von Frauen und Mädchen in der täglichen Beratung und Betreuung in den kommenden zwei Wochen besonders in den Fokus zu nehmen.
Medienanfragen bitte an: Wolfgang Kossert | Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge Schleswig-Holstein| Haart 148, 24539 Neumünster | Telefon 04321 974-115 | E-Mail: wolfgang.kossert@lfa.landsh.de | Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de | Das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/lazuf.