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Landesamt für Zuwanderung
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Wir sind jetzt hier

Landesflüchtlingsbeauftragter präsentiert Filmdokumentation über nach Deutschland geflüchtete junge Männer im Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge 

Letzte Aktualisierung: 22.03.2021

Junge Männer, die als Geflüchtete alleine nach Deutschland kommen, stehen unter besonderer Beobachtung. In einer 45-minütigen Filmdokumentation unter dem Titel „Wir sind jetzt hier“ lassen die Filmemacher Ronja von Wurmb-Seibel und Niklas Schenck diese Männer zu Wort kommen. Das Team des Landesbeauftragten für Flüchtlings- Asyl- und Zuwanderungsfragen hat den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesamts für Zuwanderung und Flüchtlinge (LaZuF) nun ermöglicht, den Film in einer Videokonferenz anzuschauen und mit der Filmemacherin und zwei der im Film portraitierten jungen Männer ins Gespräch zu kommen. Stefan Schmidt, Landesbeauftragter für Flüchtlings- Asyl- und Zuwanderungsfragen, kam selbst ins LaZuF, um gemeinsam mit seiner Referentin Jasmin Röhl-Azazmah durch die Veranstaltung zu führen. Azim Fakhri und Ahmed Al-Sadoon, zwei der jungen Männer aus dem Film, waren ebenfalls im LaZuF, um Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu beantworten. Per Video zugeschaltet war die Filmemacherin Ronja von Wurmb-Seibel.

Stefan Schmidt hob in seiner Einleitung hervor, dass der Film die jungen Männer nicht nur als Klischee darstelle. „Die interviewten Männer beschreiben sich selbst als Väter, Söhne, Ehemänner, aber auch Künstler, Arbeitnehmer und Schüler, als Schützlinge und Aktivisten.“ Und er ergänzte: „Auf vielerlei Art wirft der Film den Blick so auch auf uns zurück. Er lässt uns auch darüber nachdenken, wie „wir“ auf „die“ wirken und was uns eigentlich so sehr umtreibt in Bezug auf junge geflüchtete Männer, aber nicht in Bezug auf Frauen, Kinder oder Senioren.“

Dirk Gärtner, Direktor des LaZuF ging auf die besondere Situation der Geflüchteten in den Landesunterkünften ein: „Nach einer oft monatelangen Flucht, bei der sie weitgehend auf sich selbst gestellt waren, finden sich diese Menschen plötzlich in einer Situation großer Abhängigkeit wieder und können während des laufenden Asylverfahrens nur noch wenige Entscheidungen für sich selbst treffen.“

Eine Mitarbeiterin des Landesamtes, Mutter einer minderjährigen Tochter, nahm in ihren Fragen die Vorbehalte gegenüber jungen geflüchteten Männern auf, die sich insbesondere 2015 und 2016 bei vielen Menschen Deutschland festgesetzt haben: „Warum kommen Sie alleine? Warum lassen Sie Ihre Familien zurück?“ Azim Fakhri, der aus Afghanistan geflüchtet ist und Frau und Kinder zurückgelassen hat, schilderte den beschwerlichen Weg der Flucht, den er seiner Familie nicht zumuten wollte. Zudem sei die Flucht so teuer, dass sie für eine ganze Familie häufig nicht bezahlbar sei. Stattdessen hoffen Geflüchtete darauf, sich in Deutschland eine Existenz aufzubauen und einen Aufenthaltstitel zu bekommen, der es ihnen ermöglicht, ihre Familie legal nachzuholen. Er und Ahmed Al-Sadoon aus dem Irak beschrieben den Spracherwerb als eine der anfangs größten Herausforderungen. Beide haben mittlerweile mit viel Eigeninitiative ein hohes Sprachniveau erreicht. Sie haben Aufenthaltsgenehmigungen und sind in Schleswig-Holstein berufstätig. Azim Fakhri hat seine Familie nachgeholt. Ihre Ankunft am Frankfurter Flughafen ist eine berührende Schlüsselszene in dem Film.

Filmemacherin Ronja von Wurmb-Seibel, die selbst zwei Jahre zu Reportage-Zwecken in Kabul gelebt hat, wies auf den Mangel legaler Einwanderungsmöglichkeiten nach Europa hin. Sie regte an, den Zugang zu Einreiseprüfungen schon in den Herkunftsländern auszubauen und sichere Wege nach Europa zu schaffen. So könne man vermeiden, dass Menschen sich auf illegalen Routen in Lebensgefahr brächten, um dann in Deutschland festzustellen, dass sie hier keine Zukunft haben.

Landesamts-Direktor Dirk Gärtner und der Landesflüchtlingsbeauftragte Stefan Schmidt zogen eine positive Bilanz nach zwei Stunden Videokonferenz mit fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Beide signalisierten, dass sie die Zusammenarbeit fortsetzen und ausbauen wollen.

Die Erstellung des Films wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert. Informationen zum Film gibt es hier: Filminfos "Wir sind jetzt hier"

Medienanfragen bitte an: Wolfgang Kossert | Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge Schleswig-Holstein | Haart 148, 24539 Neumünster | Telefon 04321 974-115 | E-Mail: wolfgang.kossert@lfa.landsh.de | Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de | Das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/lazuf.

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