So geht Einbürgerung auf Norddeutsch
Merve ließ sich 2019 einbürgern und berichtet davon.
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Wer schon länger in Deutschland lebt, aber noch keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen einbürgern lassen. Mit einem neuen Internet-Angebot will das Land nun mehr Menschen in Schleswig-Holstein motivieren, sich für eine Einbürgerung zu entscheiden.
"Eine Einbürgerung bedeutet weit mehr als nur einen deutschen Pass zu bekommen: Sie ermöglicht vollumfänglich gleichberechtigt teilzuhaben und das gesellschaftliche und politische Leben mitzugestalten
", betonte Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack. Interessierte Ausländer:innen sollten bestmöglich auf dem Weg unterstützt werden, sagte Sütterlin-Waack.
Hangzhi wurde 2020 eingebürgert.
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Persönliche Einblicke
Auf www.schleswig-holstein.de/einbuergerung sind umfassende Informationen zu den Voraussetzungen, den Vorteilen und dem Ablauf dargestellt. Einbürgerungsinteressierte werden zu den Kontaktdaten der zuständigen Behörde in den jeweiligen Kreisen und kreisfreien Städten weitergeleitet.
Zusätzlich berichten Schleswig:Holsteiner:innen, die sich 2019 oder 2020 haben einbürgern lassen, von ihrer Motivation und ihrer Erfahrung. So schildert zum Beispiel Hangzhi, wie ihn Land und Leute begeistern. Khaled berichtet gemeinsam mit seinen Eltern Ramia und Emad, welchen Weg ihre Familie bis zur Einbürgerung zurückgelegt hat. Und Merve erklärt, welche Vorteile sie für Eingebürgerte sieht.
Zur Videothek: Mehr von Merve, Hanghzi und Familie Yasin erfahren
Arbeit in Behörden geht mit Einschränkungen weiter
Die Einbürgerungsbehörden sind pandemiebedingt derzeit eingeschränkt erreichbar. Die Mitarbeiter:innen bieten eine erste allgemeine Beratung per E-Mail oder am Telefon an. Interessierte sollten sich dazu im Internetauftritt ihrer Einbürgerungsbehörde informieren oder bei Bedarf dort anrufen.
Familie Yasin wurde 2020 eingebürgert.
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2019 neue Höchstzahl erreicht
3.427 Ausländer:innen erhielten 2019 in Schleswig-Holstein die deutsche Staatsangehörigkeit. Damit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 726 Personen und erreichte den höchsten Stand seit 2007. Mit 641 Fällen bildeten die Brit:innen dabei die größte Gruppe vor den Eingebürgerten aus der Türkei mit 388 und Polen mit 227.
Das Online-Angebot ist im Rahmen der Einbürgerungskampagne des Landes entstanden. Mit ihr möchte das Land diejenigen Personen informieren, die die staatsangehörigkeitsrechtlichen Voraussetzungen fast oder bereits erfüllen, aber noch keinen Einbürgerungsantrag gestellt haben. Das Innenministerium unterstützt die Kreise und kreisfreien Städte bei Bedarf mit Personalstellen. Dabei geht es um Ansprache und Information von Ausländer:innen sowie die Bearbeitung von Einbürgerungsanträge