Orange Day: Keine Gewalt gegen Frauen
2019 nahm unter anderem das Kieler Justizministerium an der Aktion teil.
© Justizministerium
Gewalt gegen Frauen wird auf viele Weisen verübt. Sexuelle Belästigung, Stalking und psychische Gewalt zählen ebenso dazu wie Vergewaltigung, Missbrauch und häusliche Gewalt. Um ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen, leuchten am 25. November mehr als 50 Gebäude in Schleswig-Holstein orange. In Kiel werden zum Beispiel das Innen- und das Justizministerium am sogenannten "Orange Day", dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, angestrahlt. Zahlreiche weitere Unternehmen und Einrichtungen werden mitmachen.
Hilfetelefon
Tel. 08000 116 016
Fast 4.000 Betroffene in Schleswig-Holstein
Allein in Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr 3.874 Fälle bekannt geworden, in denen Frauen von ihren Partnern Gewalt angetan wurde. „Nichts rechtfertigt Gewalt gegen Frauen
", betont Dr. Sabine Sütterlin-Waack. Die Innenministerin ist Schirmherrin der Aktion, die der Kieler ZONTA-Club organisiert hat. ZONTA-Mitglieder wollen die Stellung der Frau verbessern und engagieren sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Gerade jetzt in der Pandemie müsste man auf die Situation der Betroffenen und auf die Angebote der Gesellschaft zu ihrem Schutz aufmerksam machen, sagte die Ministerin weiter. Zwar lägen noch keine belastbaren Erkenntnisse über einen Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie vor. „Allerdings wissen wir, dass Betroffene sich häufig erst dann Hilfsangeboten anvertrauen können, wenn sie zur Ruhe kommen.
" Die Ministerin warb für Verständnis, dass gerade für Frauen mit Kindern, die sie betreuen, daran während der Pandemie häufig nicht zu denken sei. Dafür muss man Verständnis haben“, so die Ministerin.
Schnelle Hilfe
Hilfsangebote
In Schleswig-Holstein gibt es verschiedene Hilfsangebote für Opfer einer Gewalttat oder für Menschen, die davon bedroht sind. Die Bandbreite reicht von Zuflucht bei unmittelbarer Gefährdung über Beratung bis hin zu psychologischen und psychosomatischen Therapieangeboten. Frauenhäuser und -beratungsstellen richten sich ausschließlich an Frauen und sind auf geschlechtsspezifische Gewalt spezialisiert. Die Mitarbeiter:innen der Beratungsstellen zeigen individuell Wege raus aus der Gewalt auf. Andere Einrichtungen beziehen sich in ihrer Arbeit auch auf andere (nicht geschlechtsspezifische) Formen von Gewalt. Die Beratungsangebote stehen auch während der Pandemie für alle anonym und kostenfrei zur Verfügung.
Schleswig-Holstein sorgt vor
Für den Fall, dass die häusliche Gewalt zunimmt, hatte das Land während der Pandemie bereits zusätzliche 500.000 Euro für bereitgestellt. Mit dem Geld konnten beispielsweise die Beratung per Telefon oder Video verbessert und zusätzliche Schutzplätze für Frauen und ihre Kinder finanziert werden.