KIEL. In Schleswig-Holstein wurden Menschen mit Behinderung zu Bildungsfachkräften ausgebildet. Sie unterrichten selbst an den Hochschulen, zum Beispiel in den Lehramtsfächern, und vermitteln den angehenden Lehr-, Fach- und Führungskräften ihre Lebensweisen. Möglich macht dies ein fünfjähriges Modellprojekt am Institut für Inklusive Bildung gGmH (IIB). Die Finanzierung dieses bundesweit beachteten Projektes läuft Ende 2021 aus, doch es gibt eine Perspektive. „Bildungsfachkräfte sind ein unverzichtbarer Baustein auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft. Um ihre Arbeit zu verstetigen und an eng an die Forschung anzubinden, werden wir Teile des Institutes in die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel integrieren“, sagte Bildungs- und Wissenschaftsministerin Karin Prien heute (23. September) im schleswig-holsteinischen Landtag. Das sei ein weiterer konkreter Schritt bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechts-
konvention in Schleswig-Holstein.

Das IIB besteht aus den drei Säulen Lehre – durch die Arbeit der Bildungsfachkräfte an den Hochschulen –, Forschung zum Thema Inklusion und zu der Wirksamkeit der Arbeit der Bildungsfachkräfte – sowie Entwicklung und Beratung von Hochschulen in Deutschland und auf der ganzen Welt. Die Säulen Lehre und Forschung sollen als zentrale Einrichtung an die CAU angebunden werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt 800.000 Euro jährlich. Die Mittel erhält die CAU ab dem Haushalt 2022 über die Ziel- und Leistungsvereinbarung. Wissenschaftsministerin Prien will die „Bildungsfachkräfte“ auch stärker auf andere schleswig-holsteinische Hochschulen ausweiten. „Ich wünsche mir, dass die Initiative der Bildungsfachkräfte auch an anderen Hochschulen im Land etabliert werden kann.“

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