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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Wie sieht der Unterricht der Zukunft aus? - Bildungsministerin Karin Prien eröffnet in Kiel bundesweit größten Impulskongress für die Bildung mit digitalen Medien an Schulen

Letzte Aktualisierung: 21.09.2018

KIEL. Die Digitalisierung ist ein Mega-Thema für die Schulen. Mehr als 3.000 Lehrerinnen und Lehrer aus dem ganzen Land reisten heute (21. September) nach Kiel, um am bundesweit größten Impuls-Kongress unter der Überschrift „Digitale Bildung und Fachunterricht“ teilzunehmen. Bildungsministerin Karin Prien betonte in ihrer Begrüßungsrede im Audimax der Kieler Christian-Albrechts-Universität, dass die digitale Transformation aller Lebensbereiche eine der größten Herausforderungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Demokratie darstelle. „Digitale Bildung und Demokratiebildung gehören unmittelbar zusammen. Der Ort, an dem beides aus professioneller Sicht zusammenläuft, ist Schule“, betonte Prien. Deshalb sei es so wichtig, in Schulen frühzeitig einen souveränen Umgang mit digitalen Medien und eine kritische Reflexion zu vermitteln, und deshalb müsse die Fortbildung der Lehrkräfte zu diesem Thema intensiviert werden. „Dieser Kongress ist der Start für unsere Fortbildungsoffensive, die bis 2020 angelegt ist und die wir mit zehn zusätzlichen Studienleiterstellen unterstützen“, so die Ministerin.

„Ich wünsche mir, dass jedes Kind, das in Schleswig-Holstein die Schule verlässt, gut zurechtkommt in der digitalen Welt ‒ mit alle ihren Chancen und Risiken und diese Welt auch aktiv mitgestalten kann“, sagte Prien. Sie zeigte sich erfreut, dass so viele Lehrerinnen und Lehrer - mehr als jeder Zehnte im Land - zu diesem Kongress gekommen sind. Das zeige, mit wie viel Interesse und Engagement sich die Lehrkräfte an ihren Schulen für die Digitale Bildung in ihren jeweiligen Fächern einsetzten - und auch, wie groß der Informationsbedarf sei. „Schleswig-Holstein ist auf einem guten Weg. Die Anbindung der Schulen an Breitband und schnelles Internet wollen wir bis Ende 2020 abgeschlossen haben, das ‚Lehren und Lernen mit Medien‘ ist an den Universitäten in Kiel und Flensburg verbindlicher und fester Bestandteil der Lehrkräfteausbildung, ebenso in der zweiten Phase der Lehrerausbildung durch das IQSH. Wir werden in den nächsten zwei Jahren den Schwerpunkt auf eine intensive Fortbildung zum Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht legen und die guten Konzepte aus den 130 digitalen Modellschulen in die Fläche bringen“, erläuterte Prien.

„Die Nutzung digitaler Medien in Schule und Unterricht ist eine Herausforderung für alle Schulen und Lehrkräfte, aber sie muss zur Selbstverständlichkeit werden“, sagte Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Direktor des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Lehrkräfte hätten eine Vorbildfunktion. Allerdings führe die verstärkte Nutzung digitaler Medien nicht automatisch zu besserem Unterricht. „Es ist wie bei jedem Einsatz von Werkzeugen, mit ihnen kann Sinnvolles und weniger Sinnvolles vollbracht oder sogar Schaden angerichtet werden. Lehrkräfte müssen sich also fragen, wie digitale Medien im Fachunterricht pädagogisch sinnvoll und für das Lernen der Schülerinnen und Schüler gewinnbringend eingesetzt werden können und Schule muss für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen“, so Riecke-Baulecke. „Unser heutiger Impulskongress ist der Auftakt für eine intensive Fortbildung in den Fächern in den kommenden zwei Jahren. Der Auftakt für die Fortbildung der Schulleitungen haben wir in der letzten Woche mit unserem Schulleitungssymposium ‘Pädagogische Führung in Zeiten digitaler Revolution‘ bereits in den Blick genommen. Eine ganz neue Idee unserer Fortbildungsabteilung ist das Anbieten von Ringvorlesungen zum Lernen mit digitalen Medien in den Fächern. Sie sollen im nächsten Jahr als Webinar angeboten werden“, führte Riecke-Baulecke aus.

Auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Frage, wie eine didaktisch sinnvolle Einbindung digitaler Instrumente in die Lehramtsausbildung gelingen kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Projekt „Lehramt mit Perspektive an der CAU zu Kiel“ (LeaP@CAU). Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Mitteln der Qualitätsoffensive Lehrerbildung gefördert und trägt dazu bei, eine zukunftsfähige Lehrerbildung an der CAU zu entwickeln. Für CAU-Vizepräsidentin Professorin Ilka Parchmann ist das Thema Digitalisierung im Fachunterricht nicht nur hochrelevant für Fragen schulischer Bildungsprozesse, weil sich Zugänge zu Informationen und Lernprozesse über digitale Medien weiterentwickeln können, sondern auch, weil sich dadurch die Fachinhalte selbst verändern. Hier herrsche dringender Handlungsbedarf, so die Bildungsforscherin: „Digitale Arbeitsweisen sind heute in vielen Domänen fester Bestandteil der Forschung, denken Sie an Modellierungen und Simulationen in den Naturwissenschaften, die neuen Analysen der Digitalen Geisteswissenschaften oder die Zugänge und damit verbundenen ethischen Voraussetzungen von Data Science etwa in der Medizin. In der Schule werden diese Methoden der Erkenntnisgewinnung bislang kaum thematisiert. Hier müssen Universität, Schulen und Bildungsbehörden gemeinsam umsetzbare Konzepte für die Lehrerfortbildung entwickeln, die die Anregungen des Impulskongresses in Richtung Unterrichtsentwicklung fortführen.“

„Informationstechnologische Kompetenzen sind eine vierte Kulturtechnik, über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, damit ein erfolgreicher Übergang in die berufliche Erstausbildung und in das Hochschulstudium gelingt“, sagte Prof. Olaf Köller, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). Die Wissenschaft sei daher gefordert, die Wirksamkeit digitaler Medien für das Lernen zu untersuchen, um auf der Grundlage dieser Erkenntnisse Schlussfolgerungen für die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte ziehen zu können. „Wir müssen Antworten auf folgende Fragen finden: Wie können digitale Medien im Fachunterricht gewinnbringend eingesetzt werden? Wie können sie als ergänzende didaktische Medien im Unterricht den Erwerb fachspezifischer Kompetenzen und fachspezifischen Wissens erleichtern bzw. gar erst möglich machen, wenn analoge Medien dieses nicht leisten können? Und wie können digitale Medien genutzt werden, um Wissen auszulagern?“, erläuterte Köller die Herausforderung für die Wissenschaft. Verbunden seien damit natürlich auch die Fragen, über welche Informationstechnologischen Kompetenzen dann Lehrkräfte in den Sekundarstufen I und II verfügen müssten, um Schülerinnen und Schüler auf ein entsprechendes Niveau Informationstechnologischer Kompetenzen zu heben und um digitale Medien gewinnbringend in ihrem Unterricht einzusetzen. Und schließlich müsse die Wissenschaft untersuchen, wie es Schulen gelinge, Konzepte digitaler Bildung zu implementieren.

Hintergrundinformationen
Der Impulskongress „Digitale Bildung im Fachunterricht“ zeigte als ein Baustein des „Digitalen Bildungspaketes Schleswig-Holstein“, wie die Bildung mit digitalen Medien im Fachunterricht gelingen kann. Ausgerichtet wurde er vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Rahmen des Projektes „Lehramt mit Perspektive“ (LeaP@CAU) und dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). Der Impulskongress ist der Auftakt für ein umfangreiches und auf zwei Jahre angelegtes Programm der fachlichen Fortbildung und kollegialen Hospitation der schleswig-holsteinischen Lehrkräfte. Er gab in über 250 Workshops, Foren und Vorträgen sowie durch Präsentationen der digitalen Modellschulen neue Impulse und Hilfestellungen für einen sinnvollen, dem Lernen der Schülerinnen und Schüler förderlichen Einsatz digitaler Medien im Unterricht.

Weitere Informationen: http://digitalstrategie.lernnetz.de; www.twitter@_iqsh.de #DiBiFSH

Verantwortlich für diesen Pressetext: Petra Haars | Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein | Schreberweg 5, 24119 Kronshagen | Telefon 0431 5403-103 | Telefax 0431 5403-9886230-103 | E-Mail: pressestelle@iqsh.landsh.de | www.iqsh.schleswig-holstein.de I https://twitter.com/_IQSH I
Medien-Informationen des IQSH finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.iqsh.schleswig-holstein.de |
Das IQSH ist eine Einrichtung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (MBWK).

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