Der Chef der Staatskanzlei, Thomas Losse-Müller, war mit einer Delegation aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft in den USA unterwegs.
Dienstag, 13. September
Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch bei Marc Groman, dem Senior Advisor for Privacy von Präsident Barack Obama. Der Gespräch fand im "Dwight D. Eisenhower Executive Building" statt, der "Staatskanzlei" von Präsident Obama. Schwerpunkt des Gespräches war die Frage, wie man die berechtigten Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger nach Datenschutz und die Nutzung von Daten durch eine Regierung für effizientes Regierungshandeln in Einklang bringen kann.
Staatssekretär Thomas Losse-Müller (l.) mit Marc Groman, dem Senior Advisor for Privacy von Präsident Obama.
© Staatskanzlei
Montag, 12. September
Der zweite Tag in Washington führte die Delegation zunächst in die Weltbank. Staatssekretär Thomas Losse Müller stellte seinen ehemaligen Kollegen und rund 50 Mitarbeitern die Landesentwicklungsstrategie (LES) Schleswig-Holstein vor. Am Nachmittag ging es zur Bürgerrechtsorganisation EPIC. Hier diskutierten die Teilnehmer unter anderem Aspekte des Datenschutzes bei dem Google Maps basierten Internetspiel "Pokémon Go" sowie die Kennzeichnung von Drohnen und Robotern.
World Bank: Im Anschluss an den Vortrag von Staatssekretär Losse-Müller zur LES ergab sich eine rege Diskussion. Viele Mitarbeiter der Weltbank, einer multinationalen Entwicklungsbank, planen ähnliche Strategien für andere Länder, Foto: Staatskanzlei
Der nächste Termin führte zum Electronic Privacy Information Center (EPIC). Mitarbeiter Marc Rotenberg erläuterte die Arbeit der seit 1994 bestehenden Bürgerrechtsorganisation. Der Fokus ihrer Aktivitäten richtet sich auf den Erhalt der bürgerlichen Freiheiten sowie den Schutz der Privatsphäre, Foto: Staatskanzlei
Schleswig-Holstein ist Marc Rotenberg (rechts) und den Bürgerrechtlern von EPIC vor allem deshalb bekannt, weil Thilo Weichert, ehemals oberster Datenschützer des Landes, nachgewiesen hatte, dass die Fahrzeuge von Google-Streetview nicht nur Fotos machten, sondern auch Informationen über private WLANs sammelten, Foto: Staatskanzlei
Auf der Seite www.dataprotection2016.org gibt EPIC Bürgern u.a. kritische Fragen an die Präsidentschaftskandidaten zum Thema Datenschutz an die Hand, Foto: Staatskanzlei
"Trendsetter für die Zukunft
"
Jan Walliser, Vizepräsident der Weltbank und gebürtiger Eckernförder, lobte die strukturierte Vorgehensweise der Schleswig-Holsteiner bei der Landesentwicklungsstrategie.
Sonntag, 11. September
Am Wochenende reiste die Delegation von San Francisco nach Washington, wo sie den zweiten Teil der Reise mit einer Stadtführung begann. Thomas Losse-Müller, Chef der Staatskanzlei, übernahm selbst die "Reiseleitung". Von 2004 bis 2012 hatte er in Washington für die Weltbank gearbeitet. Mit Vertretern der Böll-Stiftung und der Naumann-Stiftung diskutierten die Teilnehmer am Nachmittag u.a. den Präsidentschaftswahlkampf in den USA.
Der zweite Teil der Reise führt die Delegation an die Ostküste. In der Hauptstadt Washington D.C. stand am Sonntag zunächst eine Stadtführung auf dem Programm, u.a. zum Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, Foto: Staatskanzlei
Ein Gruppenfoto vor dem Weißen Haus gehört natürlich zum Pflichtprogramm, Foto: Staatskanzlei
Unerwartet passierte sogar der Konvoi von US-Präsident Barack Obama die Schleswig-Holsteiner auf ihrem Weg durch die US-Hauptstadt Foto: Staatskanzlei
Am Nachmittag stand ein Besuch der parteinahen Stiftungen auf dem Programm. Bastian Hermisson (links) von der Heinrich-Böll-Stiftung und Claus Gramckow von der Friedrich-Naumann-Stiftung informierten die Delegation über aktuelle Entwicklungen in den USA. Dabei stand der Präsidentenwahlkampf und das Thema Digitalisierung im Vordergrund, Foto: Staatskanzlei
Freitag, 9. September
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der Bürgermeister von San Francisco, Ed Lee, haben eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen beiden Städten unterzeichnet. Staatskanzlei
Beide Städte verbindet nicht nur die Nähe zum Meer, sondern auch die leistungsfähigen Hochschulen, die kreativen Menschen und das Interesse an Erneuerbaren Energien. Staatskanzlei
Städtepartnerschaft angestrebt
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der Bürgermeister von San Francisco, Ed Lee, haben eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen beiden Städten unterzeichnet. Angestrebt wird eine echte Städtepartnerschaft. Was die beiden "Bay Areas" verbindet, ist nicht nur die Nähe zum Meer, sondern auch die leistungsfähigen Hochschulen, die kreativen Menschen und das Interesse an Erneuerbaren Energien.
Digitale Wirtschaft im Fokus
Prof. Doris Weßels von der FH Kiel und stellvertretende Vorsitzende der Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) über das Treffen mit "sf city" aus San Francisco, einer möglichen Partnerorganisation für die DiWiSH.
Donnerstag, 8. September
Autonomes Fahren und der Einsatz von schleswig-holsteinischem Know-How im Bereich Erneuerbare Energien waren die zentralen Themen des vierten Besuchstages. © Staatskanzlei
GP Joule aus Reussenköge betreibt an seinem Firmensitz in Kalifornien mittels Photovoltaik die Bewässerungssysteme für Weinplantagen. "GP Joule beweist, dass Know-how und Kompetenz aus SH auch für den nordamerikanischen Markt attraktiv sind und das Potenzial zu einem echten Exportschlager haben“, unterstreicht der Chef der Staatskanzlei, Thomas Losse-Müller. © Staatskanzlei
Das Auto der Zukunft
Besuch bei Mercedes-Benz in den USA: Der Autobauer arbeitet im Silicon Valley am autonomen Fahren. Bis Ende des Jahres 2020 soll das erste serienreife Fahrzeug erhältlich sein. Bis diese Fahrzeuge flächendeckend unterwegs sind, werden nach Schätzung der Entwickler weitere zehn Jahre vergehen. Andreas Großmann, Vorstandsvorsitzenden der Plato AG, sieht die Geschwindigkeit der technischen Entwicklung optimistischer.
Innovation aus SH - GP Joule
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Reussenköge in Schleswig-Holstein und expandiert sehr erfolgreich mit Erneuerbaren Energien in den USA. Am Sitz in Kalifornien betreibt GP Joule mittels Photovoltaik die Bewässerungssysteme für Weinplantagen. Im Interview erklärt Ove Petersen, Geschäftsführer von GP Joule, warum Erneuerbare Energien und Wein- und Landwirtschaft perfekt zusammen passen.
Mittwoch, 7. September
Am Mittwoch hörte die Delegation einen Vortrag an der Stanford University, einer der forschungsstärksten und renommiertesten Universitäten der Welt. Anschließend besuchten die Teilnehmer die Facebook Inc., zu der auch die Internet-Dienste Instagram und WhatsApp gehören. Das Thema Datenschutz stand hier natürlich auch auf dem Programm:
Einer der Höhepunkte der Reise war sicherlich der Besuch der Facebook-Unternehmenszentrale im kalifornischen Menlo-Park. Auf einer großen Infotafel wurden die Schleswig-Holsteiner bereits auf dem Campus willkommen geheißen, © Staatskanzlei
In einem Vortrag über das Unternehmen erfuhren die Teilnehmer Fakten zum Verhalten deutscher Facebook-Nutzer, Foto: Staatskanzlei
What´s on your mind? Das Soziale Netzwerk lädt Mitarbeiter und Besucher dazu ein, ihre Gedanken im Foyer auch mal analog aufzuschreiben, Foto: Staatskanzlei
Stanford: Kein "Feelgood-Vortrag"
Deutschland sei zu langsam und zu ängstlich, um in der 1. Liga mitspielen zu können - der Vortrag von Dr. Burton Lee, der an der Uni Stanford den Graduiertenkurs "European Entrepreneurship & Innovation Thought Leaders" leitet, provozierte mit deutlichen Worten. Dr. Muriel Helbig, Präsidentin der Fachhochschule Lübeck findet, dass deutschen Hochschulen solche Herausforderungen durchaus guttun könnten:
Dienstag, 6. September
Am zweiten Tag der Reise standen Besuche bei Firmen, u.a. dem deutschen Software-Entwickler SAP, und Nichtregierungsorganisationen auf dem Programm:
Die Electronic Frontier Foundation (EFF), eine Nichtregierungsorganisation, engagiert sich seit 1990 für Bürgerrechte im Internet. Schwerpunkte sind Softwareentwicklung für Verschlüsselungstechnologien und der politische Einsatz für die Privatsphäre im Netz, Foto: Staatskanzlei
Danny O‘ Brien, langjähriger Aktivist bei EFF, berichtete der Delegation von verschiedenen Gerichtsverfahren, die seine Organisation angestrengt hatte, unter anderem gegen den Telekommunikationsanbieter AT&T, der Kundendaten an die NSA weitergegeben hatte. O‘ Brien wies darauf hin, dass in den USA das Bewusstsein für Datenschutzfragen deutlich zugenommen hätte, insbesondere nach den Enthüllungen von Edward Snowden, Foto: Staatskanzlei
Bei Smaato erläutert Unternehmensgründer Ragnar Kruse sein Geschäftsmodell. Smaato wurde im Jahr 2005 in Hamburg gegründet und vermittelt in Echtzeit-Auktionen zwischen werbenden Unternehmen und Netzbetreibern Werbebanner für Smartphones. Nach eigenen Angaben vermittelt Smaato täglich rund 10 Milliarden Anzeigen, Foto: Staatskanzlei
Der nächste Termin führte die Delegation zum Softwareentwickler SAP. Das Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg wurde 1972 gegründet und gehört heute zu den größten Softwareherstellern weltweit. In über 130 Ländern beschäftigt SAP rund 80.000 Mitarbeiter, Foto: Staatskanzlei
Sam Yen, Chief Design Officer von SAP, stellt "Design Thinking" vor. Dabei arbeiten Menschen unterschiedlicher Disziplinen gemeinsam an der Lösung von Problemen und der Entwicklung neuer Ideen. Design Thinking ist nicht nur das Erfolgsrezept von SAP, sondern hat auch die Deutsche Fußballmannschaft mit zur Weltmeisterschaft geführt. SAP hat die digitale Trainingsplattform entwickelt, Foto: Staatskanzlei
Johannes Bloos, stellvertretender deutscher Generalkonsul in San Francisco, hat die Delegation empfangen. In den vergangenen Monaten waren hier bereits Vertreter aus Baden-Württemberg, Hessen und Bremen zu Gast, Foto: Staatskanzlei
Austausch und Kontakte knüpfen
Der Landtagsabgeordnete Rasmus Andresen zum Besuch bei der Electronic Frontier Foundation:
Montag, 5. September
SH goes Silicon Valley
Staatssekretär Losse-Müller zu den Zielen der Reise (Interview Andreas Wittke):
IT- und High-Tech-Industrie an der Westküste
Erstes Reiseziel ist vom 5. bis zum 9. September die Westküste der USA. In der San Francisco Bay Area, einer der weltweit bedeutendsten Standorte der IT- und High-Tech-Industrie, stehen Gespräche unter anderen in den Unternehmen Google, Facebook und SAP auf dem Programm. Auch Besuche der Stanford University und im Unternehmen GP Joule, das seinen Hauptsitz in Schleswig-Holstein hat, sowie eine Kontaktbörse für schleswig-holsteinische und US-Unternehmen aus der IT-Branche sind geplant. Die Delegation aus Schleswig-Holstein wird in der kommenden Woche auch zu einem Empfang im Rathaus in San Francisco erwartet. Die rund 50 Reiseteilnehmer informieren sich über Trends, Ideen und Anforderungen an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft im Bereich der Digitalisierung und knüpfen Kontakte .
Bilder aus San Francisco
Am ersten Tag der Reise richtete sich der Blick zunächst noch auf schleswig-holsteinische Themen. Thomas Losse-Müller nutzte den versammelten Sachverstand der Teilnehmer, um über die Leitideen der Digitalen Agenda zu diskutieren, Foto: Staatskanzlei
Von Seiten der Teilnehmer kamen dabei wichtige Anregungen, die in die Digitale Agenda einfließen werden. Neben dem Ausbau des schnellen Internets und der Unterstützung der Wirtschaft beim digitalen Wandel war es vor allem der Bildungsbereich, der die Teilnehmer in diesem Zusammenhang bewegte, Foto: Staatskanzlei
Trotz Labour-Day, eines Feiertags in den USA, ließ es sich der stellvertretende Bürgermeister von San Francisco, Marc Farrell (links), nicht nehmen, die Schleswig-Holsteiner und insbesondere den Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (Mitte) persönlich zu begrüßen. Die beiden Städte am Meer wird künftig mehr miteinander verbinden. Im Anschluss lud Farrell die Delegation auf das Feuerwehrschiff der Stadt ein. Foto: Staatskanzlei
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