Am heutigen Tag kommt die Mobile Einsatzgruppe (MEG) zum tausendsten Mal zum Einsatz. Bei der MEG handelt es sich um eine Gruppe speziell ausgebildeter Justizwachtmeisterinnen und -wachtmeister. Die MEG kann von den Gerichten im Land Schleswig-Holstein bei Gerichtsverfahren mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis oder bei akuten Gefahrenlagen zur Verstärkung des eigenen Justizwachtmeisterdienstes angefordert werden. Sie wurde zum 1. November 2002 bei dem Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht eingerichtet.
Die nunmehr aus zehn Beamtinnen und Beamten bestehende Mobile Einsatzgruppe hat in den gut 18 Jahren ihres Bestehens jährlich durchschnittlich mehr als 50 Einsätze absolviert. Das Spektrum der Gefährdungslagen reicht dabei von verbalen Drohungen einzelner Personen gegenüber dem Gericht oder Verfahrensbeteiligten bis hin zur Vorführung und Bewachung von Angeklagten wegen des Tatvorwurfs des Mordes oder Totschlags. In den meisten Fällen besteht die Aufgabe der MEG darin, einen geordneten Prozessablauf und die Sicherheit aller Prozessbeteiligten zu gewährleisten. Dies beinhaltet auch oft den Schutz von Zeugen.
Neben den zahlreichen „Rockerprozessen“ der letzten Jahre sind insbesondere der Prozess gegen einen Angeklagten, der einen Menschen tötete, um dessen Identität anzunehmen, die Terrorprozesse vor dem Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht sowie das „Prokonverfahren“ des Amtsgerichtes Itzehoe zu erwähnen. Dieses Verfahren fand in den Hamburger Messehallen statt und war mit 3500 Beteiligten das wohl größte Verfahren dieser Art in Schleswig-Holstein. Auch der Prozess um eine Litauische Bande, die wegen eines Überfalls auf einen Juwelier in Düsseldorf und ein Kieler Pfandleihhaus angeklagt war, zählte nicht zuletzt wegen der Vielzahl der Angeklagten zu den großen Herausforderungen der MEG.
Die Pressesprecherin
Frauke Holmer
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