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Thema : Trinkwasser

Trinkwasserinstallationen



Letzte Aktualisierung: 18.09.2023

Themenschwerpunkt Trinkwasserinstallation und Legionellen

Hier finden Sie weitere Informationen zu den oben genannten Themenschwerpunkten:


Trinkwasserinstallation

Trinkwasserinstallationen unter alltäglichen Nutzungsbedingungen

Die Trinkwasserqualität kann durch Stagnationsvorgänge, das heißt durch längeren Stillstand des Wassers in Leitungen oder Geräten der Trinkwasserinstallation, negativ beeinflusst werden:

  • Mikrobiologische Veränderungen liegen vor, wenn es beispielsweise zu einem Bakterienwachstum und gegebenenfalls zur Bildung eines Biofilms in der Wasserversorgungsanlage kommt.
  • Ändert sich die Temperatur in den Trinkwasserleitungen (physikalische Veränderung), kann dies zu negativen Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität beziehungsweise -Installation führen. Bei einer Erhöhung der Trinkwassertemperatur kann es zu einem erhöhten Bakterienwachstum kommen. Dies kann zum Beispiel durch fehlende Dämmung bei der Trinkwasserinstallation im Haus begünstigt werden oder durch zu flach verlegte Trinkwasserleitungen im Außenbereich, welche in heißen Sommern einen Temperaturanstieg in den Trinkwasserleitungen begünstigen. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen kann es wiederum zum Platzen von Rohrleitungen kommen, wenn in einem strengen Winter das Trinkwasser in zu flach oder frei verlegten Trinkwasserleitungen gefriert.
  • Zu chemischen Veränderungen kann es kommen, wenn beispielsweise von den Rohrleitungen Werkstoffbestandteile wie Blei oder Kupfer in das Trinkwasser abgegeben werden.
Kupferleitung
Kupferleitung


Trinkwasserinstallation in ungenutzten oder wenig genutzten Gebäuden

Werden Gebäude über einen längeren Zeitraum nicht genutzt, sind dabei wichtige Punkte für den richtigen Umgang mit der Trinkwasserinstallation zu beachten. Denn bei längeren Stagnationszeiten kann sich das Trinkwasser mikrobiologisch und chemisch nachteilig verändern, daher sollte es regelmäßig ausgetauscht werden. Hiervon können diverse Einrichtungen betroffen sein, beispielsweise Schulen einschließlich Turnhallen, Sportstätten und Bildungsstätten während der Sommerpause, Ferien- und Freizeitanlagen, Campingplätze und andere touristische Einrichtung außerhalb der Saison, aber auch privat genutzte Zweit- und Ferienwohnungen.

Betreiber sind daher verpflichtet, mindestens Maßnahmen gemäß der allgemein anerkannten Regeln der Technik zu ergreifen, um längere Standzeiten des Trinkwassers zu vermeiden und so das Rsiko einer Verkeimung der Trinkwasserinstallation zu minimieren.

Das Gesundheitsministerium hat eine Empfehlung für betreibende Personen, vor allem von Beherbergungsbetrieben, aber auch von anderen Einrichtungen erstellt. Es wird dargelegt, welche Verpflichtungen gemäß Trinkwasserverordnung (TrinkwV) zu erfüllen sind, welche Problemfelder sich hierbei auftun können, aber auch welche Lösungsansätze es hierfür gibt.

Zudem steht eine weitere Empfehlung zum Download bereit, welche sich an nutzende Personen (zum Beispiel Urlauber und Urlauberinnen oder Gäste, aber auch bei Eigennutzung) richtet. Für sie gilt die zentrale Empfehlung: Vor Verwendung das Trinkwasser ablaufen lassen, bis sich die Temperatur nicht mehr verändert.

Zentrale Maßnahme:

Während der Nichtnutzung des Gebäudes regelmäßig alle 72 Stunden die Leitungen spülen, eine Woche vor der Inbetriebnahme dann auch täglich!


Empfehlung für die Verwendung von Wasser am Austritt der Entnahmestelle


Allen Nutzerinnen und Nutzer von Trinkwasser, insbesondere Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern, wird unabhängig vom Installationswerkstoff und der Wasserbeschaffenheit empfohlen, kein Stagnationswasser (Wasser nach längerem Stillstand – zum Beispiel morgens oder nach längerer Abwesenheit) für die Zubereitung von Nahrung und Getränken zu verwenden.


Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches hat zusammen mit dem Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg einen Flyer zum richtigen Umgang mit Trinkwasser und der Trinkwasser-Installation herausgegeben:

Durch Ablaufen lassen des in den Leitungen stehenden Wassers kann frisches, einwandfreies Trinkwasser aus dem Versorgungsnetz entnommen werden. Die Dauer des Ablaufenlassens richtet sich nach der Länge der Trinkwasserleitung im Haus (circa 1/4 Liter pro Meter).

In der Praxis empfiehlt es sich, das Wasser solange ablaufen zu lassen oder anderweitig zu nutzen, zum Beispiel für die Spülung der Toilette oder für die Benutzung der Dusche, bis es gleichmäßig kühl aus der Leitung kommt. Die Wassertemperatur im Versorgungsnetz liegt im Sommer und im Winter fast immer deutlich fühlbar unter der Temperatur des Wassers, das längere Zeit in der Hausinstallation gestanden hat.

Das Umweltbundesamt stellt Informationen und Tipps zu gesundheitlichen Aspekten, zum richtigen Umgang mit der wertvollen Ressource und zur Vermeidung mikrobiologischer und chemischer Belastung von Trinkwasser durch die Trinkwasserinstallation zur Verfügung:

Ratgeber des Umweltbundesamtes „Rund um das Trinkwasser“

Erklärfilm des Umweltbundesamtes "Trinkwasserinstallation - Auf die letzten Meter kommt es an"

Rategeber des Umweltbundesamtes "Trink was - Trinkwasser aus dem Hahn"



Legionellenuntersuchung

Ergänzende Empfehlung für Probennahme und Bewertung von Legionellen in der systemischen Trinkwasserinstallation


Die Empfehlung stellt eine Handlungsempfehlung zur Planung, Durchführung und Bewertung von Legionellenuntersuchungen unter Berücksichtigung der hierfür relevanten Regelwerke dar, um Zielstellungen und Anforderungen der Trinkwasserverordnung nach allgemeine Regeln der Technik gerecht zu werden.  

Erfahrungen aus der Praxis zeigen insgesamt einen Anstieg der Anzahl auffälliger Trinkwasserinstallationen in Liegenschaften und dass die Einhaltung des technischen Regelwerkes bei Ausführung des wasserführenden Systems, Instandhaltung sowie Sanierungsvorhaben nicht immer zum Erfolg führt. Sie zeigen auch, dass es trotz Einhaltung der DIN EN ISO 19458 und der Empfehlung des UBA zur systemischen Legionellenbeprobung vom 18.12.2018 teilweise schwierig ist, aus den Untersuchungsergebnissen unter Berücksichtigung des baulichen Zustandes der Trinkwasserinstallation geeignete Maßnahmen zur Beseitigung oder Vorbeugung von Legionellenverkeimungen abzuleiten.

Diese Empfehlung führt die bestehenden Regelungen zusammen. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der Praxis gibt sie ergänzende Empfehlungen für eine Probennahmestrategie, was bei einer Bewertung der Ergebnisse beachtet werden sollte. Durch das Aufzeigen von Widersprüchen und Inkonsistenzen im bestehenden Regelwerk wird die Empfehlung abgerundet.

Das Merkblatt wurde in der AG TriWaExpert, die sich aus Gesundheitsministerium, Behörden des ÖGD und Externen zusammensetzt, erarbeitet und durch das Gesundheitsministerium finalisiert.


Mehr zum Thema Legionellen erfahren Sie hier.



Trinkwasserqualität versus Energieeinsparung

Sicherstellung der Trinkwasserqualität trotz Energieeinsparungserfordernissen im Gebäudemanagement

Infektionsrisiko durch Legionellen in der Trinkwasserinstallation - Einflussfaktor Wassertemperatur

Aktuell häufen sich aufgrund der Energiesituation in Deutschland und befürchteten Engpässen im kommenden Winter die Aufrufe an die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Behörden, Energie zu sparen. Dies betrifft neben der Heizenergie auch die Bereitstellung von Warmwasser – und das kann unerwünschte Konsequenzen haben.

Das Gesundheitsministerium stellt aus diesem Grund für Betreiberinnen und Betreiber einer Trinkwasserinstallation sowie Verbraucherinnen und Verbraucher ein Merkblatt zur Verfügung, welches Hinweise bietet, wie in Zeiten von allgemeiner Sparsamkeit die Trinkwasserqualität gesichert werden kann.

Das Merkblatt wurde in der AG TriWaExpert, die sich aus Gesundheitsministerium, Behörden des ÖGD und Externe zusammensetzt, erarbeitet und durch das Gesundheitsministerium finalisiert.

Download des Merkblattes:

Warum die Warmwassertemperatur nicht einfach abgesenkt werden darf!


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