Kultur wird Schwerpunktthema der EU-Ostseestrategie
Die schleswig-holsteinische Landesregierung und das polnische Ministerium für Kultur und Nationales Erbe haben sich dafür eingesetzt, Kultur als prioritäres Handlungsfeld in der EU-Ostseestrategie einzusetzen. Diese Initiative ist mit Unterstützung durch die Bundesregierung, das polnische Außenministerium, die Ostsee-Kulturinitiative ARS BALTICA und den Nordischen Ministerrat zum Erfolg geführt worden.
Deutsch-dänische "Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig" eröffnet neue Dimensionen in der interregionalen Zusammenarbeit
Die interregionale grenzüberschreitende Kulturvereinbarung über die künftige kulturelle Zusammenarbeit in der Region Sønderjylland-Schleswig hat europaweiten Modellcharakter. Mit diesem Schritt erreicht die kulturelle Partnerschaft in der grenzüberschreitenden Region eine neue Intensität, der gemeinsame deutsch-dänische Kulturraum wird damit gestärkt.
Die Partnerregionen Schleswig und Sønderjylland besitzen beide als Landesteile zweier benachbarter Länder zahlreiche kulturelle Einrichtungen und ein vielfältiges Kulturschaffen. In der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, im Austausch und in der Begegnung vieler Kulturschaffender und kulturinteressierter Bürgerinnen und Bürger soll das Kulturleben gestärkt werden. Gemeinsame Projekte, neue Ideen und Partnerschaften – die kreative Vielfalt der Menschen soll positiv auf die gesamte Region zurückstrahlen. Gestärkt werden soll das Bewusstsein für eine gemeinsame kulturelle Identität, die die Menschen diesseits und jenseits der Grenze verbindet.
Aktionsplan mit 17 Handlungsfeldern
Der Aktionsplan zur EU-Ostseestrategie definiert 17 prioritäre Handlungsfelder, in denen die ostseeweite Zusammenarbeit Vorteile gegenüber einzelstaatlichem Handeln bietet. Übergeordnete Ziele sind die Verbesserung des Umweltzustands der Ostsee, bessere Verbindungen im Bereich Transport- und Energienetze, aber auch zwischen den Menschen sowie die Steigerung des Wohlstands und der Wettbewerbsfähigkeit.
Kultur stärkt positives Image des Ostseeraums
Mit der Priorität Kultur sollen Vielfalt und Attraktivität der Kultur und des kulturellen Erbes im Ostseeraum gefördert und sichtbarer gemacht werden. Die Profilierung des Ostseeraums als attraktiver Kultur-, Wirtschafts- und Lebensraum fördert Kultur und Kreativwirtschaft in der Region und stärkt das positive Image des Ostseeraums.
Ostseeweite Zusammenarbeit fördert überregionale Wettbewerbsfähigkeit
Die Kreativwirtschaft zählt zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen in Europa, mit steigender Wirtschaftsleistung und zunehmenden Beschäftigtenzahlen. Infolge der ostseeweiten Zusammenarbeit können regional unterschiedliche Kompetenzen miteinander verbunden werden und die überregionale Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten gestärkt werden.
Schleswig-Holstein und Polen sind Koordinatoren der Priorität Kultur
Schleswig-Holstein und Polen haben die Verantwortung für das Erreichen der Ziele der Priorität Kultur übernommen, sie sind Koordinatoren der Priorität Kultur. Unterstützung erhalten sie von ARS BALTICA und vom Nordischen Ministerrat. Alle Partner sehen ihre Aufgabe darin, das Netzwerk der Kulturzusammenarbeit im Ostseeraum auszubauen und den öffentlichen Dialog über den Wert und die gesellschaftliche Funktion von Kultur neu zu beleben.
Projekte in Regionalpartnerschaften
Neben dem Ausbau des Kultur-Netzwerkes ARS BALTICA pflegt Schleswig-Holstein den Kulturaustausch im Rahmen der Regionalpartnerschaften im Ostseeraum und mit Pays de la Loire (Frankreich). Im Ostseeraum bestehen Partnerschaften mit der benachbarten Region Sønderjylland, der Wojewodschaft Pomorski in Polen, dem Gebiet Kaliningrad in Russland, im Rahmen der STRING-Kooperation mit der Region Skåne - Schweden, Ostrobothnia - Westfinnland, der Region Ost-Norwegen und der Öresund-Region (Deutschland - Dänemark - Schweden).