Die Ursache dafür sind menschliche Nutzungen, von denen Einträge in das Grundwasser ausgehen können. Unterschiedliche Nutzungen können unterschiedliche Belastungen von Sicker- und Grundwasser zur Folge haben, so können undichte Kanalisationssysteme erhöhte Ammonium- und Sulfatkonzentrationen im Grundwasser verursachen. Siedlungsbereiche können unterschiedlichste Grundwasserbelastungen verursachen, im Gartengelände können Nährstoffe oder Pflanzenschutzmittel eingetragen werden, Verkehrsflächen verursachen Chlorid- oder Mineralölbelastungen, ehemalige Gewerbestandorte, Altablagerungen oder Altstandorte können zum Beispiel zu Einträgen von chlorierten Kohlenwasserstoffen, Cyaniden, Schwermetallen aber auch Chlorid, Sulfat oder Ammonium etc. führen. Die landwirtschaftliche Flächennutzung kann Ursache von Nitrat- und Pflanzenschutzmitteleinträgen sein, Baumschulnutzungen haben in der Vergangenheit auch zu Einträgen von chlorierten Kohlenwasserstoffen geführt. Natürliche Waldflächen sind im Allgemeinen als günstig für die Grundwasserbeschaffenheit zu beurteilen – problematisch können Fichtenmonokulturen sein, die als Folge ihrer ganzjährigen Benadelung erhebliche Mengen Luftschadstoffe aus der Atmosphäre herausfiltern, die anschließend in den Boden gelangen können.
An dieser knappen und unvollständigen Aufzählung wird deutlich, dass es eine Vielzahl von Stoffen gibt, die als Folge menschlicher Nutzung ins Grundwasser eingetragen werden können, dass es Stoffe gibt, die eindeutig einer Quelle zugeordnet werden können, andere Stoffe jedoch aus unterschiedlichen Quellen stammen. Auch wird deutlich, dass es eher kleinräumige so genannte Punktquellen wie z.B. Altlasten gibt und eher großräumige Quellen, so genannte flächenhafte Einträge, wie z.B. die Landwirtschaft.
Die EG-WRRL betrachtet die Grundwasserkörper als Bewertungseinheiten, so dass bei der Bewertung von Gefährdung und Zustand der Grundwasserkörper auch die Bedeutung einer Gefährdung bzw. von Analysewerten oberhalb von Qualitätsnormen bzw. Schwellenwerten beurteilt werden muss. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die landwirtschaftliche Flächennutzung, die in Schleswig-Holstein im Mittel auf mehr als 70% der Landesfläche erfolgt, auch eine hohe Bedeutung für die Beschaffenheit, des auf diesem Flächenanteil versickernden Anteils der Grundwasserneubildung hat. Andere potenziell eintragsrelevante Flächennutzungen wie Siedlungen, Verkehrsflächen oder Altlasten sind in Schleswig-Holstein flächenmäßig weniger bedeutsam.
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Einfluss von Boden und Deckschichten