Liegt die schadhafte Abwasserleitung innerhalb eines Wasserleiters im Bereich der wassergesättigten Zone, wird Grundwasser über das Kanalnetz abgeleitet, und es kommt zu quantitativen Grundwasserverlusten.
Im ersten Fall können neben der Erneuerung der Kanalisation Grundwassersanierungen erforderlich werden. Im zweiten Fall sind neben einer Grundwasserabsenkung größere Grundwassermengen im Kanalisationssystem und in der Kläranlage die Folge. Das schränkt zum einen die Kapazität zur Ableitung und Behandlung von Schmutzwasser ein und verursacht zum anderen in erheblichem Umfang unnötige Kosten.
Ein wesentlicher Teil der heute in Schleswig-Holstein vorhandenen Kanalisation ist jüngeren Datums und deshalb im Vergleich zu den Kanalnetzen in den traditionellen Ballungszentren Deutschlands in einem besseren Zustand. Problematisch sind die älteren Kanalnetze, die vor und um 1900 entstanden sind und teilweise infolge der Kriegseinwirkungen, aber auch durch ständig gestiegene Verkehrsbelastungen Schäden durch äußere Einwirkungen erlitten haben.