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Thema : Umweltbezogener Gesundheitsschutz

Raumluftuntersuchungen in öffentlichen Gebäuden in Schleswig-Holstein

Letzte Aktualisierung: 13.04.2015

Teil 1:
Hintergrundwerte für Schulen und Kindergärten (Schul- und Kindergartenstudie 2005/2007)

Das Landesamt für soziale Dienste des Landes Schleswig-Holstein hat im Auftrag des Gesundheitsministeriums eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Vorkommen von flüchtigen organischen Luftschadstoffen in Schulen und Kindergärten in Schleswig-Holstein vorgenommen und in einem Bericht veröffentlicht (Titel: „Raumluftuntersuchungen in öffentlichen Gebäuden in Schleswig-Holstein“). Die im Rahmen dieser Studie erhobenen aktuellen Referenzwerte dienen der ersten orientierenden Beurteilung von Messergebnisse.

Hierdurch können auffällige Belastungen schnell als Überschreitung der Referenzwerte erkannt werden, denen dann in einer Einzelfallbeurteilung genauer nachgegangen werden kann. Des Weiteren gibt die Studie wichtige Hinweise zur Auswahl von Bauprodukten, Farben, Lacken und Pflegemitteln. In der vorliegenden Studie waren erhöhte Schadstoffbelastungen in der Raumluft am häufigsten auf Naphthalin aus teerhaltigen Materialien im Aufbau älterer Fußböden und auf Kohlenwasserstoffe aus Farben bei kürzlich zurückliegender Renovierung oder aus Fußbodenpflegemitteln zurückzuführen.

Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten 2005 / 2007 , Teil 1" (2009)  (PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Teil 2:
Luftqualität in Containerbauten für Schulen und Kindergärten in Schleswig-Holstein (2010/11)

In dieser Studie wurden 41 Containerklassen auf ihre Raumluftbelastungen mit flüchtigen organischen Luftschadstoffen, Aldehyden (Formaldehyd) und die Kohlendioxidgehalte während des Unterrichts untersucht. Containerbauten wurden deshalb ausgewählt, da sie andere Baumaterialien als konventionelle Bauten aufweisen und die Deckenhöhen und damit auch das auf die Fläche bezogene Raumvolumen in der Regel kleiner sind.

Als Ergebnis wurde ein ähnliches Substanzspektrum wie in der Schulstudie Teil 1 gefunden, mit etwas höheren Gesamtgehalten, wobei hauptsächlich Aldehyde einschließlich Formaldehyd erhöht waren. Unter Nutzungsbedingungen, das heißt bei angemessener Lüftung, lagen alle Werte im unauffälligen Bereich. Die besondere Notwendigkeit einer konsequenten und regelmäßigen Lüftung ist auch ersichtlich aus den Kohlendioxid-Gehalten. Kohlendioxid ist ein hygienischer Qualitätsindikator der Raumluft und lag nur in 40 Prozent der Unterrichtszeit in einem hygienisch unauffälligen Bereich von unter 1000 part per million (ppm). Nach den Ergebnissen der Studie kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass Containerklassen in der Regel keine schlechteren Raumluftqualitäten aufweisen, wenn ausreichend gelüftet wird. Da sich gezeigt hat, dass das Lüftungsverhalten in vielen Fällen unzureichend ist, besteht hier aber noch Handlungsbedarf.

Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten 2010/2011, Teil 2: Luftqualität in Containerbauten" (2011)  (PDF, 847KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Teil 3:
Stäube in Innenräumen: Künstlichen Mineralfasern (KMF) und Feinstaub in Schulen und Kindergärten

Künstliche Mineralfasern werden als Baustoffe zur Wärmedämmung und als Schallschutz seit Jahrzehnten in nahezu jedem Bauwerk eingesetzt. Im öffentlichen Bereich ist der Einsatz in abgehängten Schallschutzdecken sehr weit verbreitet. In den letzten Jahren ist aber auch die Frage aufgeworfen worden, ob von solchen Konstruktionen möglicherweise Gesundheitsgefahren durch die Freisetzung von Fasern in die Raumluft ausgehen.

Dies war Anlass für das Landesamt für soziale Dienste (LAsD) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Emden (Prof. Dr. Walker) zu prüfen, ob die Aussage noch zutrifft, dass dort, wo Dämmstoffe aus Mineralfasern vorschriftsgemäß verbaut wurden, in der Regel keine erhöhten Konzentrationen an künstlichen Mineralfasern (KMF) gemessen werden.

In keiner der 35 untersuchten Luftproben dieser Studie wurden Asbestfasern gefunden. Nachgewiesen wurden in den Luftproben aber teilweise Calciumsulfatfasern und sonstige anorganische Fasern (jeweils der kritischen Größe). Die Konzentrationen waren bei allen Faserarten der kritischen Größe aber jeweils unterhalb 500 Fasern/m3, demjenigen Wert, der als Zielwert für die Sanierung von Innenraumbelastungen bei Asbest gilt. Im Ergebnis kann die Empfehlung: „Aus gesundheitlicher Sicht besteht kein Grund, sachgerecht eingebaute alte Mineralwolle-Dämmstoffe (KMF) zu entfernen“ aufrechterhalten werden.

Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten, Teil 3: Stäube in Innenräumen" (2012)  (PDF, 828KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Teil 4:
Neubauten für Schulen und Kindergärten

In der vorliegenden Studie werden Ergebnisse aus Untersuchungen vorgestellt, die das Landesamt für soziale Dienste (LAsD) in 47 Räumen in neuen oder kürzlich sanierten Schulen oder Kindergärten durchgeführt hat, um eine etwaige Belastung der Innenraumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu erfassen. Ferner wurde mindestens einen Tag lang die Kohlendioxidkonzentration (CO2) als Maß für die allgemeine Raumluftqualität aufgezeichnet.

Die Ergebnisse wurden mit den Daten anderer Studien verglichen und entsprechend des Konzeptes zur Beurteilung von Innenraumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten bewertet.

Obwohl in Neubauten aus Gründen der Energieeinsparung im Gegensatz zu Altbauten der ungezielte Luftwechsel stark vermindert ist, zeigen die Ergebnisse, dass dies nicht grundsätzlich zu problematischen Raumluftverhältnissen führt.

Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Empfehlung, durch regelmäßiges und richtiges Lüften für ein angenehmes und gesundes Raumklima zu sorgen. Bei Baumaßnahmen soll außerdem darauf geachtet werden, dass emissionsarme Baustoffe verwendet werden.

Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten, Teil 4: Neubauten" (2013)
 (PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Landesamt für soziale Dienste
Dezernat Umweltbezogener Gesundheitsschutz

Gartenstraße 24, 24534 Neumünster

Kontakt

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Lorentzendamm 35, 24103 Kiel

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