Essstörungen
Eine Essstörung ist eine psychosomatische Erkrankung, die manchmal einen Sucht-Charakter annehmen kann. Die Betroffenen beschäftigen sich zwanghaft mit dem Thema Essen und entwickeln gestörte Verhaltensweisen im Umgang mit der Nahrung. Manche essen zu viel, andere zu wenig, wiederum andere haben Heißhungerattacken.
Es ist nicht ganz einfach, eine Essstörung zu erkennen, weil die Grenzen zwischen krank und gesund fließend sind. Sehr schlanke Menschen müssen nicht unbedingt magersüchtig sein.
Prävention – Essstörungen bei Kindern
Um Essstörungen frühzeitig vorzubeugen, gibt es in Schleswig-Holstein Projekte, die sich speziell um Kinder kümmern.
„Leibeslust-Lebenslust“
Das Projekt der Landesvereinigung zur Gesundheitsförderung Schleswig-Holstein e. V. soll Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen. Speziell geschulte Ernährungsberater begleiten neun bis zwölf Monate lang Kindergärten und Schulen und unterstützen die Kinder im richtigen Umgang mit Ernährung. Außerdem bieten sie den Angestellten in Kindertagesstätten und Schulen Fortbildungen sowie individuelle Beratungen an und unterstützen sie auch bei der Elternarbeit.
Zum Projekt Leibeslust-Lebenslust
© Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V.
„Zu dünn, zu dick oder zum Kotzen“
Die Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (KOSS) hat zu den Themen Hunger und Essen, zur Schönheit, Körperlichkeit und Essstörungen das Projekt „Zu dünn, zu dick oder zum Kotzen“ ins Leben gerufen. Es spricht vor allem junge Schülerinnen und Schüler an, die sich ihr eigenes Verhältnis zum Essen bewusst machen. Das Projekt kann – nach einer kurzen Einführung – eigenständig von Lehrkräften oder älteren Schülerinnen oder Schülern durchgeführt werden.
Prävention in der Schule
Die Frauenberatungsstelle „Eß-o-Eß“ hat ein Projekt zur Prävention von Essstörungen in der Schule initiiert. Dabei setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Unterrichtseinheiten oder in Projektarbeit kritisch mit Schönheitsidealen, ihrer eigenen Ernährung und Körperwahrnehmung, dem Zusammenhang zwischen Ernährung und Gefühlen auseinander und lernen, was Essstörungen sind.
Zum Projekt zur Prävention von Essstörungen in Schulen
Wieder gesund essen lernen
Eine Essstörung ist eine ernstzunehmende Krankheit, die den Körper dauerhaft schädigt und im schlimmsten Falle zum Tode führen kann. Alleine den Weg aus der Krankheit zu schaffen, ist für Betroffene sehr schwierig. Wie auch bei der Sucht nach Alkohol oder anderen Stoffen muss sich der Betroffene zunächst selbst eingestehen, dass er krank ist und sich dann in eine professionell begleitete Behandlung begeben.
In Schleswig-Holstein gibt es viele Projekte, Initiativen und Kliniken, die sich mit der Prävention, Beratung, Therapie und Selbsthilfe von essgestörten Menschen befassen.
Der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e. V. bietet Beratung in ganz Schleswig-Holstein an.
Zur Frauenberatung Schleswig-Holstein e. V.
Die psychosoziale Fachstelle "Eß-o-Eß" berät Frauen und hält spezielle Selbsthilfeangebote für Frauen und Mädchen mit einer Essstörung bereit.
Die Schön Klinik in Bad Bramstedt ist eine der wenigen Kliniken in ganz Deutschland, die sich auf die Therapie von Essstörungen spezialisiert hat.
Zur Schön Klinik in Bad Bramstedt
Der Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein bietet neben Suchtprävention und Suchttherapie auch Möglichkeiten, sich an verschiedenen Standorten in Schleswig-Holstein wegen Essstörungen behandeln zu lassen.
Zum Landesverein für Innere Mission Schleswig-Holstein
Im Zentrum für Integrative Psychiatrie werden Menschen mit psychischen Leiden untersucht und behandelt. Dabei kommen ambulante, tagesklinische oder vollstationäre Behandlungsansätze zum Einsatz.
Zum Zentrum für Integrative Psychiatrie
Im UKSH Campus Lübeck finden Selbsthilfegruppen zum Thema Essstörungen statt, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Bereich der Klinik unterstützt werden.