Die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) fordert für alle Gewässer einen guten chemischen und ökologischen Zustand. Im Grundwasser wird dieser aufgrund zu hoher Nitratbelastungen immer noch verfehlt. Zur Erreichung der Vorgaben wird in Schleswig-Holstein seit 2008 innerhalb der Gebietskulisse der Grundwasserkörper mit einem schlechten chemischen Zustand eine speziell auf die Anforderungen des Gewässerschutzes ausgerichtete Zusatzberatung für die Landwirtschaft angeboten. Diese Spezialberatung unterstützt und begleitet die Landwirte bei der Einführung und Umsetzung von gewässerschonenden Dünge- und Bewirtschaftungsmaßnahmen. Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen und Ergebnisse wird die Gewässerschutzberatung seit Juni 2015 mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums in der Fläche ausgebaut und weiter intensiviert.
Die Gebietskulisse umfasst einschließlich ausgewählter Seeneinzugsgebiete rund 475.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und ist in sechs Beratungsgebiete (siehe Abbildung 1) aufgeteilt. Die Gewässerschutzberatung wird von vier Fachbüros und von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein angeboten.
Seit 2015 wurde ein neues System mit Beratungsmodulen eingeführt. Die Berater können aus einem Pool von insgesamt 18 verschiedenen Fachmodulen die für sie je nach Betriebsstruktur und -ausrichtung, Jahreszeit und Interessenschwerpunkten maßgeblichen Module wählen. Neben einzelbetrieblichen und themenspezifischen Beratungsmodulen werden auch Module für die Gruppenberatung angeboten.
Die "Beratung organischer Nährstoffträger" ist ein Modulbeispiel, das bereits von rund 270 Betrieben angenommen wurde. Dieses Modul zielt in erster Linie darauf ab, die Verwertung von organischen Nährstoffträgern zu optimieren, Nährstoffüberhänge zu reduzieren und die Düngemittelapplikation zu verbessern. Als Hilfsmittel dienen Wirtschaftsdüngeranalysen, die die Nährstoffgehalte des organischen Nährstoffträgers (Gülle/Gärreste) exakt ausweisen und somit zu einem bedarfsgerechten Düngemitteleinsatz beitragen.
So können Nährstoffüberhänge abgebaut und Betriebsmittelkosten durch die Einsparung von mineralischen Düngemitteln reduziert werden. Die seit 2008 erhobenen Daten des Gewässerschutzes zeigen eine signifikante Verbesserung der Stickstoffeffizienz in den an der Beratung teilnehmenden Betrieben.
Gewässerschutzberatung auf einen Blick
Name der Maßnahme
Gewässerschutzberatung für die Landwirtschaft
Beginn der Maßnahme
Juni 2015
Zielgruppe
landwirtschaftliche Flächenbewirtschafter/Innen
Zielkulisse
475.000 ha LF in Schleswig-Holstein, unterteilt in sechs Beratungsgebiete
Art der Maßnahme
kostenfreie Beratung auf Basis verschiedener Fachmodule (zum Beispiel Beratung zu Fruchtfolgen, Pflanzenbau, Grünlandbewirtschaftung, Erosionsschutz an Seen etc.)
Auftraggeber/Bewilligungsstelle
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Kiel
Auftragnehmer/Zuwendungsempfänger
Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt - IGLU
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein - LKSH
GWS Nord - Gewässerschutzberatung
Ingenieurdienst Umweltsteuerung - INGUS
Geries Ingenieure GmbH
Gesamtbudget (2015-2020)
14,3 Mio. €
Anteil ELER-Finanzierung
53 %
Anteil Finanzierung über Landesmittel
47 %
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: