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Thema : Fischerei

Die Verantwortung und mögliche zukünftige Rolle Schleswig-Holsteins bei der Wiedereinbürgerung des Lachses im Elbesystem

Im Rahmen dieses Projektes soll geprüft werden, ob die Fließgewässersysteme von Stör und Bramau (Elbesystem) die artspezifischen Lebensraumansprüche des Lachses erfüllen bzw. mittelfristig erfüllen können.

Letzte Aktualisierung: 26.11.2019

November 2019

Im Zusammenhang mit dem seit 1980 laufenden Projektes des LSFV Schleswig-Holstein e.V. zur Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses (Salmo salar) in den Flussgebieten von Stör und Bramau wurde wiederholt die Frage aufgeworfen, ob die Projektgewässer für den Aufbau einer sich selbst erhaltenden Lachs-Population unter den aktuellen oder mittelfristig zu erreichenden Bedingungen geeignet sind. Zudem wird vermutet, dass die Lachsvorkommen im Stör-System im 19. Jahrhundert einerseits nur auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen waren und andererseits bereits zu dieser Zeit, wie auch aktuell, keinen sich selbst erhaltenden Lachs-Bestand hervorbrachten bzw. hervorbringen können.
In Verbindung mit dem Internationalen Jahr des Lachses 2019 sollen diese Fragen im Interesse der beteiligten Verbände aber auch der Fischereipolitik aus objektiver und ganzheitlicher Sicht und unter Nutzung überregionaler Literaturquellen sowie möglicher Vergleiche mit anderen Projektgewässern im Elbegebiet geklärt werden.

Im Rahmen des Projektes soll geprüft werden, ob die bisher genutzten Fließgewässersysteme von Stör und Bramau die artspezifischen Lebensraumansprüche des Lachses erfüllen bzw. mittelfristig erfüllen können. Auf Basis bereits existierender regionaler Literaturstudien sowie vor allem unter zusätzlicher Einbeziehung von überregionalen Literaturquellen (im Elbe-EZG, westliches Dänemark und Schweden), einer Analyse der bisherigen Maßnahmen sowie der aktuellen Situation der Fischbestände und Gewässerverhältnisse sollen einerseits die Bedingungen der Projektgewässer mit anderen Lachsgewässern verglichen und ihre Bedeutung (im Elbe-Gebiet) überregional bewertet werden. Andererseits sollen aber auch etwaige Kenntnisdefizite bzw. weitergehende Untersuchungserfordernisse herausgearbeitet werden.
Darüber hinaus sollen alle wesentlichen Daten und Fakten zum bisherigen Besatz von Jungfischen wie auch zum Fang von Jung- oder Laichfischen erfasst sowie hinsichtlich der Habitat-Verfügbarkeit geprüft, bewertet und dargestellt werden. 

Im Ergebnis soll hinsichtlich der Bemühungen zur Wiederansiedlung von Lachsen eine fachlich fundierte Empfehlung zum weiteren Umgang mit den bisherigen Projektgewässern erarbeitet werden.

Es wurden nachfolgende Arbeitsinhalte geplant:

  • Beratungen mit den bisherigen Programm-Beteiligten
  • Literatur- und Datenrecherchen zur Problem- bzw. Aufgabenstellung
  • Recherchen und Analysen zu den aktuellen Gewässerbedingungen
  • Besichtigung und Dokumentation ausgewählter Projektgewässer-Abschnitte
  • Analyse und Zusammenführung bisheriger Projektergebnisse
  • Daten- und Informationsauswertung sowie Berichterstellung
  • Projektpräsentation

Das Projekt wurde für den Bearbeitungszeitraum 01.06.2019 bis 29.02.2020 bewilligt.

Ausblick

Als Flussanrainer des Elbe-Unterlaufs hat Schleswig-Holstein eine große Bedeutung sowohl im Hinblick auf eine erfolgreiche Abwanderung der Jungfische (Smolts) als auch den ungehinderten Laichfischaufstieg. ZAHN et al. (2017) vermuteten, dass die Ursachen für die bisherige verminderte Laichfisch-Rückkehr eher im Elbe-Unterlauf oder im Meer zu suchen sind. Sie verwiesen u.a. auf Wissensdefizite hinsichtlich der Wirkungen fischereilicher Nutzungen und Schutzmöglichkeiten, der Fischwilderei oder auch der sommerlichen Sauerstoffdefizitzone im Raum Hamburg. Insbesondere dem Elbe-Wehr Geesthacht mit seinen Fischaufstiegsanlagen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein könnte im Hinblick auf ein zentrales Monitoring des Aufstiegsverhaltens oder auch für das Bestandsmanagement sowie die Förderung der Reproduktion von Lachsen im Elbe-Gebiet perspektivisch eine herausragende Rolle zukommen.

Ansprechpartner für Rückfragen und weitere Informationen:

Steffen Zahn
Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow
Im Königswald 2   14469 Potsdam
Tel.: 033201 406 18
Mail: steffen.zahn@ifb-potsdam.de
www.ifb-potsdam.de

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