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Thema : Fischerei

Projektbeschreibung zum Projekt der Fischereiabgabe "Untersuchung von Fischlarven in Schleswig-Holstein"

Der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e.V. (LSFV) sieht eine große Notwendigkeit darin, fischereibiologische Fragestellungen auch durch die Erfassung und Untersuchung von Fischeiern und Fischlarven beantworten zu können. Dieser Herangehensweise will man sich in einem Projekt verstärkt zuwenden.

Letzte Aktualisierung: 15.05.2019

Mai 2019

Schon aufgrund der zum Teil sehr geringen Körpergröße dieser frühen Lebensstadien sind der Fang und die Bestimmung der Artzugehörigkeit keine einfachen Aufgaben, die neben speziellem Wissen und einiger Erfahrung auch einer besonderen Ausrüstung bedürfen. Diese besteht in erster Linie aus einer Reihe von unterschiedlichen, sehr feinmaschigen Planktonnetzen und einer qualitativ hochwertigen Optik zur verlässlichen Bestimmung und Dokumentation der Fischeier und Larven. Die Finanzierung der Ausrüstung aus der Fischereiabgabe ist wesentlicher Inhalt dieses Projektes der Fischereiabgabe.

Abbildung 1: Pumpspeicherwerk Geesthacht. Gemäß der Wasserrechtlichen Erlaubnis von 1958 dürfen bis zu 140 m3 Wasser pro Sekunde aus der Elbe entnommen werden. Der mittlere Niedrigwasserabfluss der Elbe am Pegel Neu Darchau beträgt 271 m3 pro Sekunde.
Abbildung 1: Pumpspeicherwerk Geesthacht. Gemäß der Wasserrechtlichen Erlaubnis von 1958 dürfen bis zu 140 m3 Wasser pro Sekunde aus der Elbe entnommen werden. Der mittlere Niedrigwasserabfluss der Elbe am Pegel Neu Darchau beträgt 271 m3 pro Sekunde.

Weiterer Projektgegenstand ist die Durchführung von Untersuchungen zum Aufkommen von Eiern und Larven in der Elbe stromauf von Geesthacht im Bereich des Pumpspeicherwerkes (Abbildung 1). Durch wöchentliche Befischungen im Zeitraum von März bis August 2019 soll eine Grundlage für die Abschätzung geschaffen werden, ob Schäden an der Fischfauna durch den Betrieb des Pumpspeicherwerkes entstehen können. Bislang liegen hierzu nur Daten vor, die sich auf größere Lebensstadien der Fische beziehen. Trotz umfangreicher Untersuchungen zur Gefährdung von Fischen durch die zum Teil erheblichen Wasserentnahmen ist über die Mengen von angesogenen und vernichteten Fischeiern und Larven absolut nichts bekannt. Ob es durch die mit dem Betrieb des Pumpspeicherwerkes zwangsweise verbundene Vernichtung jungen Lebensstadien zu Auswirkungen auf die Fischbestände beziehungsweise die fischereilichen Erträge im betroffenen Elbabschnitt kommen kann, ist bisher unklar und wird kontrovers diskutiert.

An insgesamt mindestens 20 Fangtagen wird die Elbe kurz oberhalb von Geesthacht mittels zweier Ringnetze mit einem Durchmesser von jeweils 1,0 m befischt. Der Probennahmezeitraum wurde so gewählt, dass sowohl die Erfassung der Larven von Winterlaichern als auch von Sommerlaichern möglich ist. Die Probennahme findet an jedem Fangtag standardisiert in drei unterschiedlichen Uferabständen und in zwei Fangtiefen statt. Durch den gleichzeitigen Einsatz zweier Ringnetze vom verankerten Boot aus, sind bei ausreichender Strömungsgeschwindigkeit Untersuchungen nahe der Oberfläche und in tieferen Wasserschichten parallel möglich. Der ergänzende Einsatz eines kleinen Zugnetzes ermöglicht die gezielte Erhebung weiterer Daten in sehr flachen und ufernahen Gewässerteilen, die nicht mit dem Boot befahrbar sind. Um tagesperiodische Unterschiede im Larvenaufkommen zu erfassen, wird das standardisierte Vorgehen an jedem Fangtag sowohl tagsüber als auch nachts durchgeführt. Über die Bestimmung des befischten Volumens lassen sich schließlich quantitative Aussagen zum Fischlarvenaufkommen machen. Diese sind essentiell, um abschätzen zu können, wie hoch die Anzahl der vom Pumpspeicherwerk eingesogenen Fischlarven tatsächlich ist und welche Arten dadurch möglicherweise einer Gefährdung unterliegen.

Abbildung 2: Glasaal aus den Planktonfängen oberhalb von Geesthacht
Abbildung 2: Glasaal aus den Planktonfängen oberhalb von Geesthacht

Bei den im März und Anfang April durchgeführten Befischungen wurden bei der jeweils ersten Sichtung der Planktonproben direkt vor Ort bisher nur vereinzelt Glasaale (Abbildung 2) und juvenile Cypriniden festgestellt. Seit Mai sind auch zahlreiche andere Fischlarven in den Proben vorhanden. Um welche Arten und Altersstufen es sich handelt, können wir erst später im Labor unter Zuhilfenahme der neuen optischen Ausrüstung feststellen. Hierüber wird im Abschlussbericht ausführlich berichtet.

Abbildung 3: Späte Larve einer Schwarzmundgrundel (TL: 17 mm).
Abbildung 3: Späte Larve einer Schwarzmundgrundel (TL: 17 mm). Aufgrund der 2018 bei Elektrobefischungen festgestellten sehr hohen Bestandsdichte dieser Art in der Elbe oberhalb von Geesthacht wird auch mit einem häufigen Vorkommen der Tiere in den Planktonproben zu rechnen sein.

Ansprechpartner für weitere Informationen:

Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e. V. (LSFV)
Papenkamp 52
24114 Kiel
Telefon: 0431 / 67 68 18
Fax: 0431 / 67 68 10
E-Mail: neukamm@lsfv-sh.de; info@lsfv-sh.de
Website: www.lsfv-sh.de

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