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Thema : Fischerei

Wiederherstellung des Bestandes der endemischen Großen Maräne (Coregonus holsatus) im Schaalsee

Die Schaalseemaräne (Coregonus holsatus) gehört zu den 7 endemischen Eiszeitrelikten in Deutschland. Die Art ist in Deutschland extrem selten und soll nun im Rahmen eines Projektes im Schaalsee - dem ursprünglichen Vorkommensgebiet der Art - wieder angesiedelt werden.

Letzte Aktualisierung: 27.12.2018

Dezember 2018

Die Schaalseemaräne ist stark gefährdet (RL D 3, RL MV1 2) und unterliegt als Anhang V – Art der FFH-Richtlinie besonderem Erhaltungsschutz. Daraus ergibt sich die besonders hohe Verantwortung Deutschlands sowie der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig - Holstein für die Sicherung und den Erhalt einer überlebensfähigen Population der Fischart in ihrer genetischen Vielfalt sowie der nachhaltigen Nutzungsmöglichkeit dieser genetischen Ressource.

Dem aktuell nur im Drewitzer See in einer nennenswerten Größe vorkommenden Bestand der Großen Maräne Coregonus holsatus kommt in diesem Projekt eine zentrale Bedeutung zu. Historisch war diese Maräne in Mecklenburg - Vorpommern und Schleswig - Holstein nur im Schaalsee und darüber hinaus im schleswig-holsteinischen Selenter See endemisch (Thienemann, 1915), ist dort aktuell aber nicht mehr nachweisbar und vermutlich verschollen.

Somit besteht im Projekt die Aufgabe, zunächst den letzten bekannten Bestand an Coregonus holsatus im Drewitzer See in seinem Umfang und in seiner genetischen Integrität zu erhalten, um ihn als Basis für den Wiederaufbau einer Population im Schaalsee nutzen zu können.

Laichtiere der Schaalseemaräne in der Hälterung der Gutsfischerei Schaalsee
Laichtiere der Schaalseemaräne in der Hälterung der Gutsfischerei Schaalsee

Für einen nachhaltigen Wiederaufbau eines Bestandes im Schaalsee ist es unumgänglich, einen künstlichen Laichfischbestand in ausreichender Größe aufzubauen, um genügend Besatzmaterial produzieren zu können, ohne dadurch den Bestand des Drewitzer Sees zu gefährden. Eine dafür notwendige Haltungseinrichtung ist noch nicht in ausreichender Größe vorhanden. Deshalb soll am Plauer See in der Nähe von Alt Schwerin bei der dort ansässigen Fischerei eine Hälterung für Nachwuchslaicher und Laichfische aufgebaut werden. Die bereits vorhandene Laichtierhaltung bei der Gutsfischerei Schaalsee wird zur Streuung des Risikos weiterhin genutzt und erhalten werden. Die Vorstreckeinrichtungen für Larven (beleuchtete Netzkäfige) sollen sowohl bei der Fischerei Alt Schwerin als auch bei der Gutsfischerei Schaalsee aufgebaut werden.

Das Projekt begann im September 2018, und es konnten bereits im Winter von ersten Fische der Gutsfischerei Schaalsee Geschlechtsprodukte entnommen werden. Somit ist ein erster Reproduktionserfolg mit Tieren aus der Hälterung sehr wahrscheinlich. Der Aufbau der Anlage in Alt Schwerin wurde ebenfalls auf den Weg gebracht.

Ansprechpartner für weitere Informationen:

Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg – Vorpommern
Institut für Fischerei
Josef Hrabowski
Fischerweg 408
18069 Rostock
E-Mail: j.hrabowski@lfa.mvnet.de
Tel.: 0381 202605-39

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