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Thema : Biotope

Biotopkartierung


Von 2014 bis 2020 erfolgte unter Federführung des LLUR, der Vorgängerbehörde des LfU, die zweite landesweite Biotopkartierung. Die dabei ermittelten Daten wurden ab 2022 fortlaufend aktualisiert. Informationen zu den fachlichen Grundlagen gibt es auf dieser Internetseite.

Die Ergebnisse der Biotopkartierung sind in einer eigenen Internetpräsenz unter www.schleswig-holstein.de/biotope veröffentlicht und werden dort in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Den Abschlussbericht können SIe hier runterladen. Nachfolgend einige Auszüge daraus.

Zudem sind auf dieser Internetseite Daten der ersten Biotopkartierung aus den Jahren 1978 bis 1994 einsehbar. Aktuelle Informationen rund um das Thema Biotopkartierung finden Sie hier.

Letzte Aktualisierung: 01.01.2023

Fortschreibung der landesweiten Biotopkartierung seit 2022

Seit 2022 findet eine Fortschreibung der landesweiten Biotopkartierung (BKSH) statt. Die in Phase 2 (2015 bis 2020; s.u.) der BKSH integrierten Projekte "Monitoring der LRT in FFH-Gebieten und Kohärenzgebieten Schleswig-Holstein" und "FFH-Stichproben-Monitoring der LRT" werden bereits seit 2021 wieder als eigenständige Projekte außerhalb der BKSH fortgeführt.

Die Fortschreibung der landesweiten Biotopkartierung erfolgt anhand der Kartieranleitung in Verbindung mit den Erläuterungen zu den gesetzlich geschützten Biotopen:

Kartieranleitung und Biotoptypenschlüssel für die Biotopkartierung Schleswig-Holstein

Erläuterungen zur Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope in Schleswig-Holstein  (PDF, 10MB, Datei ist barrierefrei)

Ansprechpartner:

Hannes Hollenbach: Telefon 0 43 47 / 704 – 169
E-Mail: hannes.hollenbach@lfu.landsh.de

Simon Kellner: Telefon 0 43 47 / 704 – 179
E-Mail: simon.kellner@lfu.landsh.de

Zweite landesweite Biotopkartierung (2014 bis 2020)

Mit der Veröffentlichung der Bekanntmachung am 31. März 2014 wurde der Start der zweiten landesweiten Biotopkartierung eingeläutet.

Anhand der vom LLUR erstellten Kartieranleitung (inklusive Biotoptypenschlüssel für die Biotopkartierung Schleswig-Holstein mit Hinweisen zu den gesetzlich geschützten Biotopen sowie den Lebensraumtypen (LRT) gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie) haben eine Vielzahl von beauftragten Kartiererinnen und Kartierern im Gelände landesweit gesetzlich geschützte Biotope und LRT im Maßstab von 1:5.000 erfasst.

Begonnen hat die Kartierung 2014 (erste Phase) mit der landesweiten "Wertgrünlandkartierung", die gegenüber dem ersten Kartierdurchgang (1978 bis 1994) einen drastischen Rückgang des Wertgrünlandes dokumentierte. Dies führte dazu, dass Schleswig-Holstein als eines der ersten Bundesländer bereits in 2016 artenreiches Grünland in den gesetzlichen Biotopschutz übernahm.

Von 2015 bis 2020 (zweite Phase) wurden dann in sorgfältig ermittelten Prüfkulissen, die unter anderem alle Naturschutz- und Natura 2000-Gebiete, Wälder und die Biotopflächen der ersten landesweiten Biotopkartierung umfassten, die sogenannten Wertbiotope (gem. § 30 Absatz 2 BNatSchG in Verbindung mit § 21 LNatSchG geschützte Biotope und Lebensraumtypen gemäß Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU) kartiert. Die landesweite Biotopkartierung war eine organisatorische Herausforderung, da sie sich bausteinartig aus Kartierungen unterschiedlicher rechtlicher und fachlicher Anforderungen, beispielsweise der Wasserrahmenrichtlinie oder der traditionellen Salzwiesenkartierungen, zusammensetzte. Mit diesem Vorgehen sollte sichergestellt werden, dass nur die Flächen beauftragt werden, für die noch keine aktuellen Kartierungen vorlagen beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit von Biotopvorkommen hoch war.

Neben dem Kernprojekt der zwei Phasen der Biotopkartierung wurden weitere Kartierungen eingebunden und fernerkundliche Methoden zur Detektion von Wertbiotopen genutzt. Nachfolgend eine Übersicht über die Bausteine des Gesamtdatensatzes.

In der Summe wurden in den Phasen 1 und 2 circa 365.000 Hektar Prüfkulisse kartiert. Es wurden insgesamt 456.000 Wertbiotope auf etwa 175.000 Hektar und 1,68 Millionen Datensätze von 1.600 Pflanzenarten erfasst. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt einen erheblichen Rückgang von Biotopen, seit der ersten Biotopkartierung (1978 bis 1993) sowohl hinsichtlich der Biotopqualität als auch der -quantität. Aufgrund der unterschiedlichen Vorgehensweisen bei den Kartierdurchgängen, bezüglich Biotopdefinitionen, Erfassungskriterien, Kartiermaßstab und Biotopabgrenzung, sind die Ergebnisse nicht ohne Weiteres vergleichbar. Basierend auf einem Vergleich der konkreten Flächen, die sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Biotopkartierung erfasst wurden, muss festgestellt werden, dass sich die Gesamtfläche der Wertbiotope nahezu halbiert hat. Insbesondere hat dabei die Fläche wertvoller Offenlebensräume dramatisch abgenommen und auch die Pflanzenvielfalt ist rückläufig.

Nach den Ergebnissen der zweiten landesweiten Biotopkartierung werden in Schleswig-Holstein rund 11% der Landesfläche von Wertbiotopen (175.000 Hektar) eingenommen. Den landesweit höchsten prozentualen Anteil Wertbiotopen – bezogen auf die Kreisfläche – hat der Kreis Plön mit 18%, gefolgt von den Kreisen Herzogtum-Lauenburg und Nordfriesland mit jeweils 16%. Der geringste Anteil liegt im Kreis Steinburg vor (6%). Unter den Städten weist Lübeck den höchsten Anteil an Wertbiotopen aus (13%). Die Gründe für die Unterschiede liegen in der Intensität und Anzahl von durchgeführten Flurbereinigungen sowie in der Landnutzungsintensität, aber auch in natürlichen Faktoren wie geomorphologischen oder bodenkundlichen Unterschieden zwischen Geest und Jungmoräne. Hohe Anteile großflächiger Seen (Kreis Plön), Wälder (Kreis Herzogtum-Lauenburg) und Küstendünen (Kreis Nordfriesland) fallen bei den hohen Prozentanteilen ebenfalls ins Gewicht.

Tabellarische Übersicht über die Verteilung der Wertbiotope auf die Kreise (PDF, 449KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Entsprechend unterschiedlich ist auch der prozentuale Anteil der gesetzlich geschützten Biotope (hier: ohne LRT), bezogen auf die Gemeindeflächen in Schleswig-Holstein. Hier fällt auf, dass die höchsten prozentualen Anteile an geschützten Biotopen auf die Gemeinden der nordfriesischen Inseln und Halligen entfallen und hier bei über 90% liegen.

Eine 3D-Animation hierzu finden Sie unter dem Link: https://umweltdaten.landsh.de/nuis/lanis/biotop_3d/

Weitergehende Auswertungen der Ergebnisse sind in der Broschüre des LfU "Die Inventur der Natur – Ergebnisse der landesweiten Biotopkartierung 2014 – 2020" veröffentlicht, die hier zum Download bereitsteht: Die Inventur der Natur - Ergebnisse der landesweiten Biotopkartierung 2014 bis 2020


Die Ergebnisse wurden zudem kartographisch aufbereitet und liegen in digitaler Form als PDF (Ansichtsformat) und RTL (Druckformat) in den Maßstäben 1:5.000 und 1:25.000 im LfU vor. Dabei handelt es sich ausdrücklich um eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt nach Abschluss der Kartierungen bis 2020. Diese Kartenwerke dienen der Dokumentation des Gesamtprojektes.

Weitere aufbereitete Ergebniskarten mit speziellen Fragestellungen finden Sie hier:

Verbreitungskarten Pflegeintensive Lebensraumtypen - Datensätze - Open-Data Schleswig-Holstein

Verbreitungskarten Prioritäre Lebensraumtypen - Datensätze - Open-Data Schleswig-Holstein

Verbreitungskarten Verantwortungslebensraumtypen - Datensätze - Open-Data Schleswig-Holstein

Heatmaps - Schwerpunktvorkommmen von ausgewählten LRT - Datensätze - Open-Data Schleswig-Holstein

Die Ergebnisse der Biotopkartierung stehen als Shape-Dateien im Biotopportal zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie die geltenden Nutzungsbedingungen.

Biotopkartierung - Datensätze - Open-Data Schleswig-Holstein

Erste landesweite Biotopkartierung (1978-1994)

Von 1978 bis 1994 wurde in Schleswig-Holstein eine Kartierung von biologisch-ökologisch bedeutsamen Lebensräumen vom damaligen Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege durchgeführt.

Bei dieser landesweiten Biotopkartierung stand die besonders wertvolle und gleichzeitig gefährdete Biotopsubstanz im Vordergrund.

Damalige Methoden

Grundsätzlich wurden im Rahmen der landesweiten Biotopkartierung nur Biotope des natürlichen oder naturnahen (beispielsweise Hochmoore, bestimmte Waldformationen) bis halbnatürlichen Bereichs (beispielsweise Heiden, Nassgrünland) erfasst. Dieser Ansatz verfolgte das Ziel der Erfassung von zusammenhängenden Biotopkomplexen, also beispielsweise ganzen Talräumen. Die hierbei kartierten Biotope sind nicht gleichzusetzen mit gesetzlich geschützten Biotopen gemäß § 30 BNatSchG in Verbindung mit § 21 LNatSchG die zentraler Prüfgegenstand der zweiten landesweiten Biotopkartierung (2014 bis 2020) waren.

Die Kartierung erfolgte im deutlich kleineren Maßstab 1:25.000. Dies ermöglichte eine flächenhafte Abgrenzung von Biotopen ab einer Größe von etwa 0,5 Hektar. Aus diesem Grund konnten sehr viele kleinflächige oder linien- und punktförmige Landschaftselemente als Biotop nicht detailliert erfasst werden, auch wenn sie biologisch-ökologisch wichtige Funktionen im Naturhaushalt übernehmen.

Die genannten Erfassungskriterien der ersten landesweiten Biotopkartierung sind in der ANLEITUNG ZUR BIOTOPKARTIERUNG (MEHL, BELLER UND GEMPERLEIN 1991) dargestellt und erläutert:

Biotopkartieranleitung_pdf  (PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Damalige Ergebnisse

Die Ergebnisse der ersten Biotopkartierung über die Situation von Natur und Landschaft flossen unmittelbar in die Landschaftsplanung sowie die Fachplanungen und gutachterlichen Aussagen des Landesamtes für Natur und Umwelt ein. Die Daten sind ebenfalls im Biotopportal archiviert und einsehbar.

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