Die Vereinten Nationen haben in diesem Jahr erstmalig den 'World Bee Day' ausgerufen. Damit rückt die Weltgemeinschaft den starken Rückgang der Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. In Schleswig-Holstein hat man sich schon seit längerer Zeit dem Schutz der Insekten verschrieben.

Bedeutung der Bienen

Die Bienen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Natur. Sie tragen nicht nur zum Erhalt der Biodiversität bei, sondern sorgen mit ihrer Bestäubung weltweit für Nahrungsmittel – und das im Wert von rund 500 Milliarden Euro. Auch deshalb ist es alarmierend, dass allein in Deutschland jede dritte der 560 Wildbienenarten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht gilt. Bei der Honigbiene, die vom Menschen gezüchtet wurde, sieht das zum Glück anders aus. Die Zahl dieser Bienenvölker nimmt seit Jahren wieder zu, weil immer mehr Menschen das Imkern als Hobby entdecken.

Positiver Trend

Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes sind hierzulande derzeit 870.000 Bienenvölker beheimatet – viele davon bei uns im echten Norden. Die Entwicklung der Imker-Mitgliederzahlen und ihrer betreuten Völker stimmt positiv:

• 2013: 2.724 Mitglieder mit 20.886 Völkern
• 2014: 2.736 Mitglieder mit 21.216 Völkern
• 2015: 2.953 Mitglieder mit 22.093 Völkern
• 2016: 2.980 Mitglieder mit 23.986 Völkern
• 2017: 3.097 Mitglieder mit 25.904 Völkern

Umweltstaatssekretärin Anke Erdmann hat bereits im März am Schleswig-Holsteinischen Imkertag die Bedeutung der Bienenzüchter hervorgehoben: "Das Engagement unserer Berufs- und Hobbyimker ist sehr wichtig. Nicht nur, weil ein regionales, qualitativ hochwertiges und nachhaltiges Produkt erzeugt wird, dass uns Verbrauchern auch noch gut schmeckt, sondern auch weil mit der Bestäubungsleistung der Bienen der Natur und Landwirtschaft ein unbezahlbarer Dienst erwiesen wird."

Finanzielle Unterstützung

Die Landesregierung Schleswig-Holstein unterstützt die Imkerei in Schleswig-Holstein in Form eines Imkereiprogramms. Das Förderprogramm erstreckt sich über einen Dreijahreszeitraum von 2017 bis 2019. Die jährliche Fördersumme von 48.600 Euro setzt sich zu 50 Prozent aus Landesmitteln und 50 Prozent aus EU-Mitteln zusammen.

"Die Wik summt"

Doch die Landesregierung wartet nicht nur mit finanzieller Unterstützung auf, sondern hat auch ein spannendes Projekt in den eigenen Reihen, das dem Schutz der Honigbienen dient: Seit November 2015 haben vier Bienenvölker vor dem Gebäude des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums ein Zuhause – ein Gemeinschaftsprojekt von Ministerium und Imker Gerhard Heide aus Krokau. Die fleißigen Bienen verrichten seitdem ihre Arbeit und produzieren echten Wiker Honig, der sich großer Beliebtheit erfreut. Und auch für pädagogische Zwecke wird das Projekt bereits genutzt: Im letzten Sommer zeigte Imker Heide einer Grundschulklasse die Lebenswelt der Bienen: Parkanlagen, Alleen, Obstwiesen, Kleingartenanlagen und Hausgärten bieten in unmittelbarer Umgebung ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Das Umweltministerium fördert zudem die Entwicklung von Blühstreifen an Ackerrändern und Straßenrändern.