KIEL. Das Geflügelpest-Virus ist erneut bei Wildvögeln in Schleswig-Holstein amtlich festgestellt worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte jüngst weitere Fälle von Geflügelpest bei Wildvögeln.
So wurde das hochpathogene aviäre Influenzavirus (HPAIV) des Subtyps H5N8 bei einem Greifvogel aus dem Kreis Plön, vier Möwen aus der Hansestadt Lübeck sowie einem Silberreiher, einer Wildgans und zwei Graureihern aus verschiedenen Teilen des Kreises Herzogtum Lauenburg nachgewiesen. Bei einer Graugans aus der Stadt Neumünster und einem Schwan aus dem Kreis Steinburg erfolgte ein HPAIV H5-Nachweis. Untersuchungen zur weiteren N-Subtypisierung wurden hier bereits am FLI eingeleitet. Die Kreise richten entsprechend der Geflügelpest-Verordnung Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete ein. Im Kreis Plön und in Lübeck hatte es über längere Zeit keine Nachweise von Geflügelpest gegeben.
Hintergrund
Damit liegt die Zahl der Nachweise in der Wildvogelpopulation in Schleswig-Holstein bei 146. Weiterhin werden landesweit tote Wildvögel gefunden, Untersuchungen im Landeslabor und am FLI laufen. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Zahl der HPAIV-positiven Fälle weder mit der Zahl der verendet aufgefunden, untersuchten oder an Geflügelpest verendeten Vögel gleichzusetzen ist. Werden in räumlicher und zeitlicher Nähe mehrere verendete Wildvögel aufgefunden, wird eine stichprobenartige Untersuchung der Tiere, wie es beispielsweise zu Beginn des Seuchenausbruchs mit mehreren Hundert toten Reiherenten am Großen Plöner See erfolgte, durchgeführt. Aasfressende Vögel (Bussard, Seeadler, etc.) werden meist als Einzeltotfund vorgefunden und untersucht.
Bundesweit wurde seit Ausbruch der Tierseuche im November 2016 die Geflügelpest in 906 Fällen bei Wildvögeln und in 75 Fällen bei gehaltenen Vögeln (Geflügelhaltungen, Zoos und Tierparks) amtlich festgestellt. Geflügelpestnachweise erfolgten in Deutschland bislang bei 47 Wildvogelarten. Außerdem gibt es auch in zahlreichen Ländern Europas, Asiens und Afrika Ausbrüche der Geflügelpest in vielen Hausgeflügelbeständen und in der Wildvogelpopulation. Mittlerweile sind 26 (vormals 23) europäische Staaten von H5N8-Ausbrüchen betroffen. Inzwischen liegen auch Meldungen aus Portugal (Graureiher an der Algarve), Mazedonien (Geflügel) und aus Belgien (Kleinhaltung) vor.
Hinweis
Umfangreiche Informationen zum Geschehen im Land sind auf der Seite des Landesportals zu finden (www.schleswig-holstein.de/gefluegelpest), sie werden regelmäßig aktualisiert.
Die Risikoeinschätzung des FLI und die Karte mit der Verbreitung der Geflügelpest finden Sie unter diesen Links:
www.fli.de/fileadmin/FLI/Images/Tierseuchengeschehen/H5N8/2017/Map_D_AI_HPAI_2017-02-08_13-15.jpg
https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/klassische-gefluegelpest/
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