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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Kompetenznetzwerk Aquakultur startet in neue Phase – Land will Ausbau der Aquakultur voranbringen

Letzte Aktualisierung: 24.05.2016

KIEL/RENDSBURG. Der Ausbau einer nachhaltigen Aquakultur in Schleswig-Holstein soll verstärkt über das Kompetenznetzwerk Aquakultur vorangetrieben werden. Dafür fördert das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume das Projekt mit rund 500.000 Euro aus dem "Landesprogramm Fischerei und Aquakultur". Die Europäische Union beteiligt sich mit Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) zu 75 Prozent an der Förderung, das Land trägt 25 Prozent. Das Netzwerk ist seit Mai neu bei der Landwirtschaftskammer angesiedelt.

Damit startet das Projekt nun in eine neue Phase: Das Kompetenznetzwerk Aquakultur Schleswig-Holstein (kurz: KNAQ) wird deutlich stärker als bisher eine Rolle als Beratungs- und Lotsendienst für Aquakulturunternehmen übernehmen.

Bei den Genehmigungen für Aquakulturanlagen ist ein komplexes Geflecht von Vorschriften u. a. aus den Bereichen Naturschutz, Bau- und Wasserrecht sowie aus Tierschutz- und Veterinärrecht auf EU-, Bundes- und Landesebene zu berücksichtigen. "Mit dem Kompetenznetzwerk Aquakultur stellen wir interessierten Unternehmen einen Lotsen an die Seite, der ihnen hilft, diese rechtlichen Herausforderungen zu meistern. Durch eine enge Vernetzung der Akteure im Land und kurze Wege zwischen Forschung und Unternehmen wollen wir zudem dazu beitragen, wissenschaftlichen Fortschritt schnell in die Unternehmen zu tragen und so die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit zu steigern", erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck.

Das Netzwerk, das bisher bei der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA) in Büsum verankert war, wird im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten Projektes von der Landwirtschaftskammer in Rendsburg fortgeführt; dort befindet sich seit Mai auch die Geschäftsstelle des KNAQ. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Claus Heller freute sich, dass das Land dem Antrag der Kammer gefolgt ist und das Kompetenznetzwerk Aquakultur bei der Landwirtschaftskammer angesiedelt hat: "Auf diese Weise werden Synergien genutzt und der Bereich Aquakultur gestärkt. Wir werden unsere Kompetenzbereiche weiter vernetzen und unser Know-how für diesen Zukunftsbereich weiter ausbauen", betonte Heller.

Das KNAQ steht allen interessierten Aquakulturunternehmen und Investoren in diesem Bereich offen; die Beratungsdienstleistungen sind kostenlos. Verantwortlich für den Bereich ist Dr. Stefan Meyer, promovierter Biologe. Das Kompetenznetzwerk existiert bereits seit 2012 und ist jetzt bei der Landwirtschaftskammer angesiedelt. Neben der individuellen Beratung wird das KNAQ thematische Workshops durchführen, den Sektor auf Messen und Kongressen vertreten, an Technologietransfer- und Innovationsprojekten mitwirken und die Netzwerkakteure regelmäßig über Neuigkeiten informieren.

Hintergrund

Im Jahr 2014 hatte die EU ihre Mitgliedsstaaten verpflichtet, nationale Strategiepläne für die Entwicklung der Aquakultur aufzustellen. Neben der Beteiligung am gesamtdeutschen Plan hatte Schleswig-Holstein frühzeitig entschieden, einen eigenen Strategieplan aufzustellen, um regionale Besonderheiten unseres Landes besser abzubilden und Nachhaltigkeitsaspekte stärker zu gewichten. Diese Landes-Aquakulturstrategie fokussiert auf drei Kernziele:

  • Karpfenteichwirtschaften unterstützen und erhalten,
  • Nährstoffneutrale Aquakultur in der Ostsee erproben und
  • Teilkreislauf- und/oder Kreislaufanlagen ansiedeln.

Durch Verbesserung der administrativen Rahmenbedingungen soll ein günstigeres Klima für Aquakulturunternehmen geschaffen werden. Die Fortführung des Kompetenznetzwerkes Aquakultur trägt unmittelbar dazu bei, diese Strategie umzusetzen.

Bisher hat die Aquakultur in Schleswig-Holstein nur eine untergeordnete Bedeutung. Der mit Abstand größte Teilbereich ist die Erzeugung von Miesmuscheln an der schleswig-holsteinischen Westküste: Je nach Saisonverlauf werden dort jährlich einige Tausend Tonnen geerntet. Die übrigen Unternehmen der Aquakultur erzeugten im Jahr 2014 rund 262 Tonnen Fisch (Quelle: DESTATIS); Karpfen und Forellen waren die wichtigsten Arten.

Der überwiegende Anteil der in Deutschland aktuell verzehrten Fische und Fischereierzeugnisse – ca. 88 Prozent – werden importiert (Quelle: Fischinformationszentrum, 2015). Die Stärkung der heimischen Aquakultur könnte dazu beitragen, die Importabhängigkeit im Fischbereich zu reduzieren und wertvolle, nachhaltig nutzbare heimische Potenziale besser zur Geltung zu bringen.

Mehr Informationen zu den Aufgaben und Leistungen sowie die vollständigen Kontaktangaben des Kompetenznetzwerk Aquakultur finden Sie unter: www.knaq-sh.de

Weitere Informationen zum "Landesprogramm Fischerei und Aquakultur" sind zu finden unter: www.emff.schleswig-holstein.de

Nicola Kabel | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7201 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de
Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de |

Daniela Rixen | Pressesprecherin der Landwirtschaftskammer | Tel. 04331- 9453 110 | drixen@lksh.de | www.lksh.de

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