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Thema : Lebensmittel

Untersuchung von Honig auf Pyrrolizidinalkaloide (PA)

Seit 2014 werden in Schleswig-Holstein jedes Jahr Sommerhonige auf sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PAs) untersucht. PAs sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem in Pollen und Nektar der heimischen Pflanze Jakobs-Kreuzkraut enthalten sind. In hoher Konzentration können PAs gesundheitsschädigend sein. Die landesweiten Untersuchungen sollen Anhaltspunkte dafür geben, ob PAs auch in Honigen aus schleswig-holsteinischer Produktion vorkommen, und wenn ja, in welcher Konzentration. Diese Frage stellte sich insbesondere, weil die Bestände des Jakobs-Kreuzkrautes in den vergangenen Jahren landes- wie bundesweit stark zugenommen haben.

Fragen und Antworten zum Honig-Untersuchungsprogramm finden Sie hier:

Letzte Aktualisierung: 22.05.2018

Warum wurde Honig aus Schleswig-Holstein untersucht?

Im Sommer 2014 wurde in Schleswig-Holstein damit begonnen, landesweit Honig auf sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PAs) zu untersuchen. PAs sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem in Pollen und Nektar des Jakob-Kreuzkrautes, aber auch in anderen heimischen Pflanzen, wie z.B. dem Wasserdost, enthalten sind. PAs können in den Honig gelangen, wenn Honigbienen blühende PA-haltige Pflanzen als Nahrungsquelle nutzen. Für den Menschen können PAs bei Aufnahme über die Nahrung gesundheitsschädigend sein. Die landesweiten Untersuchungen sollen Anhaltspunkte dafür geben, ob PAs auch in Honig aus schleswig-holsteinischer Produktion vorkommen, und wenn ja, in welcher Konzentration. Diese Frage stellt sich insbesondere, weil die Bestände des Jakobs-Kreuzkrautes in den vergangenen Jahren landes- wie bundesweit stark zugenommen haben.

Was sind PAs und was bewirken diese Stoffe?

PAs ist die Abkürzung für Pyrrolizidinalkaloide. Diese bilden eine mehr als 660 verschiedene Einzelverbindungen umfassende Gruppe von Naturstoffen, die von vielen Pflanzen als sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe zur Abwehr von Fraßfeinden gebildet werden. Einer groben Schätzung zufolge gibt es weltweit mehr als 6.000 PAs produzierende Pflanzenarten. Diese finden sich vor allem in den Familien der Korbblütler, Boretschgewächse, Schmetterlingsblütler und Orchideengewächse.

Es ist bekannt, dass durch die Aufnahme größerer PA-Mengen beim Menschen akute und chronische Erkrankungen hervorgerufen werden können. Dabei wird primär die Leber geschädigt. Im Tierversuch haben sich einige PAs als krebserzeugend erwiesen. Ob dies auch beim Menschen der Fall sein kann, ist bislang nicht bekannt.

Was gibt es für Untersuchungsprogramme in Schleswig-Holstein?

Das Umweltministerium Schleswig-Holstein hat ein eigenes, bundesweit einmaliges Untersuchungsprogramm auf den Weg gebracht: Zunächst wurden im Jahr 2014 im Rahmen des vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) durchgeführten Pilotprojektes "Greening für Bienen" landesweit insgesamt 86 Honigproben auf ihren PA-Gehalt untersucht. Primäres Ziel dieses Projektes war es, das Trachtangebot für Honigbienen im Sommer und Spätsommer zu verbessern. Dabei wurden auch spezifische Blühpflanzenmischungen erprobt.

In dem Anschlussprojekt "Blüten für Bienen", das von der Stiftung Naturschutz mit finanzieller Förderung durch das Ministerium durchgeführt wird, geht es um die Erforschung der Zusammenhänge zwischen dem Vorkommen von Jakobs-Kreuzkraut und alternativen Trachtpflanzen im Umfeld des Bienenstandes sowie dem Schleuderdatum und dem PA-Gehalt des dort gewonnenen Honigs. Im Rahmen dieses Projektes, das in Kooperation mit dem Imker-Landesverband durchgeführt wird, wurden im Jahr 2015 194, im Jahr 2016 286 und im Jahr 2017 300 Honigproben auf PAs untersucht.

Welcher Honig wurde untersucht?

Der bundesweite Honigbedarf wird lediglich zu ca. 20 Prozent aus heimischer Produktion gedeckt. Bei der hiesigen Honigproduktion wird zwischen zwei "Erntezeiten" unterschieden. Die mit Abstand größte Menge des schleswig-holsteinischen Honigs stammt aus der Frühjahrstracht (vor allem Raps- und Gehölzblüte), ein deutlich kleinerer Teil – meist etwa ein Viertel − aus der Sommertracht. Da das Jakobs-Kreuzkraut erst im Juli blüht, besteht nur für die Sommertracht das potentielle Risiko eines PA-Eintrages aus dieser Pflanze. Daher wurde im Rahmen der genannten Projekte ausschließlich Sommerhonig aus der sogenannten zweiten Schleuder untersucht. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Proben von Imkern, die wegen größerer Jakobs-Kreuzkraut-Vorkommen im Bereich ihrer Bienenstände in Sorge um ihren Honig waren. Daher sind die Untersuchungen auch nicht repräsentativ für alle Sommerhonige aus Schleswig-Holstein.

Gibt es Grenzwerte für PAs?

Für Lebensmittel gibt es derzeit keine gesetzlich festgelegten Höchstgehalte oder Grenzwerte; Umweltminister Robert Habeck hat diese bereits im Mai 2014 beim Bund angemahnt. In Bezug auf PAs gibt es lediglich Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Die Empfehlung des BfR aus dem Jahr 2017 lautet, eine tägliche Aufnahmemenge für PAs von 0,0237 µg/kg (Mikrogramm/Kilogramm) Körpergewicht möglichst nicht zu überschreiten. Dementsprechend sollte ein 60 Kilogramm schwerer Mensch täglich nicht mehr als 1,422 µg PAs aufnehmen. Daraus ergibt sich ein empfohlener Maximalgehalt von 474 µg PAs pro kg Honig (ein Mikrogramm ist ein Millionstel Gramm).

Diese Angabe für den Maximalgehalt ergibt sich aus dem durchschnittlichen Verzehr. So wurde im Rahmen der Nationalen Verzehrstudie II ermittelt, dass der durchschnittliche tägliche Honigverzehr in Deutschland bei 3 g liegt. In diesen 3 g Honig sollten, damit die für einen 60 kg schweren Menschen empfohlene Maximalmenge nicht überschritten wird, höchstens 1,422 µg PAs enthalten sein. Auf 1 kg Honig hochgerechnet ergibt sich daraus der empfohlene Maximalgehalt von 474 µg PAs pro kg Honig (Orientierungswert). Honige mit höheren Gehalten sind gemäß der BfR-Empfehlung für einen dauerhaften, täglichen Verzehr ungeeignet.

Wie sind die Ergebnisse der Untersuchung?

Die Analyseergebnisse der PA-Untersuchungen werden in µg/kg Honig angegeben und können somit direkt mit dem neuen Orientierungswert von 474 µg PAs/kg Honig gemäß der Empfehlung des BfR aus dem Jahr 2017 verglichen werden. Die Analyse erfolgte in spezialisierten Laboren nach dem vom BfR entwickelten Standardverfahren, bei dem auf 28 PAs untersucht wird.

Das bereits vier Jahre laufende Untersuchungsprogramm zeigte deutliche Unterschiede zwischen den Ergebnissen der einzelnen Jahre. Nachfolgend werden die Befunde dargestellt und anhand des neuen Orientierungswertes eingeordnet:

  • Im Jahr 2014 konnten in 40 der 86 untersuchten Proben (47 %) keine PAs nachgewiesen werden. In 46 Proben (53 %) waren PAs festzustellen, zumeist jedoch mit Gehalten deutlich unter dem Orientierungswert von 474 µg PAs/kg Honig. Lediglich in einer Probe (1 %) wurde der Orientierungswert mit 560 µg/kg geringfügig überschritten.
  • Im Jahr 2015 waren die PA-Belastungen der untersuchten Honige deutlich geringer: In 132 der 194 untersuchten Proben (68 %) wurden keine PAs nachgewiesen; in 62 Proben (32 %) fanden sich PAs, meist mit geringen Gehalten. In keiner Probe (0 %) wurden PA-Gehalte oberhalb des Orientierungswertes festgestellt.
  • Im Jahr 2016 wurden dagegen generell höhere PA-Gehalte ermittelt: Nur in 70 der 286 untersuchten Sommerhonige (24 %) wurden keine PAs festgestellt, während in den übrigen 216 Proben (76 %) PAs nachgewiesen wurden. Dabei zeigten sich im Mittel auch höhere PA-Gehalte als in den Vorjahren. Gehalte oberhalb des Orientierungswertes wiesen 17 Proben (6 %) auf. Die Werte reichten von 476 bis 7.381 µg/kg.
  • Im Jahr 2017 wurden wieder ähnliche PA-Belastungen wie im Jahr 2014 festgestellt: In 124 der 300 untersuchten Honige (41 %) konnten keine PAs nachgewiesen werden, in den übrigen 176 Proben (59 %) fanden sich PAs in meist geringen Mengen. In fünf Honigen (2 %) überstiegen die gemessenen PA-Gehalte den Orientierungswert von 474 µg/kg; dabei reichten die Werte von 481 bis 1.066 µg/kg. Der Honig mit dem höchsten PA-Gehalt enthielt allerdings keine Pyrrolizidinalkaloide aus Jakobs-Kreuzkraut: Seine Belastung ging ausschließlich auf PAs anderer Pflanzen (höchstwahrscheinlich Wasserdost) zurück.

Honige mit PA-Gehalten oberhalb des Orientierungswertes sind nach den derzeitigen Empfehlungen des BfR nicht für den dauerhaften täglichen Verzehr geeignet und sollten daher nicht in Verkehr gelangen. Die Verantwortung dafür tragen die Imker/-innen als eigenverantwortliche Lebensmittelproduzent/-innen.

Eine wesentliche Ursache für die Unterschiede zwischen den Jahren liegt in dem in Abhängigkeit vom Witterungsverlauf stark schwankenden Trachtangebot für die Honigbienen: In den Jahren 2014 und 2015 entsprachen die Sommer und damit das sommerliche Trachtangebot den für Schleswig-Holstein typischen Verhältnissen; 2015 war überdies ein besonders gutes Tautrachtjahr. Im Jahr 2016 führte hingegen die Kombination aus tiefen Temperaturen und hohen Niederschlägen zu einer starken Verminderung des Nahrungsangebotes. So hat die Sommer-Linde, die hierzulande einen erheblichen Anteil am sommerlichen Trachtangebot hat, 2016 aufgrund der Kälte nur sehr wenig "gehonigt". Infolgedessen waren die Honigbienen bei der Nahrungssuche vielfach zum Ausweichen auf das Jakobs-Kreuzkraut gezwungen. Dies verursachte einen im Jahresvergleich höheren Eintrag von PAs in den Sommerhonig bei gleichzeitig geringerer Verdünnung durch PA-freien Nektar. Im Jahr 2017 waren die sommerlichen Temperaturen deutlich höher, so dass den Honigbienen trotz ungewöhnlich großer Niederschlagsmengen wieder ein besseres Trachtangebot zur Verfügung stand. Dies galt insbesondere für die stark temperaturabhängige Sommer-Linde. Infolgedessen lagen die PA-Belastungen der Sommerhonige 2017 merklich unter den Werten des Ausnahmejahres 2016 und erreichten sowohl im Hinblick auf den Anteil PA-positiver Proben als auch im Hinblick auf die Höhe der PA-Gehalte wieder etwa das Niveau des Jahres 2014.

Anzumerken ist, dass es neben dem Jakobs-Kreuzkraut in Schleswig-Holstein rund drei Dutzend weitere PA-haltige Pflanzenarten gibt, von denen einige – wie Boretsch, Beinwell, Natternkopf, Vergissmeinnicht und Wasserdost – zumindest lokal größere Vorkommen bilden. Die zahlreichen Nachweise der für diese Pflanzen typischen PAs im Rahmen des Projektes „Blüten für Bienen“ belegen, dass diese Arten regelmäßig als Trachtpflanzen genutzt werden und somit entsprechend zur PA-Belastung beitragen. Der Anteil dieser PAs am Gesamt-PA-Gehalt war in den vergangenen Jahren im Mittel zwar durchweg geringer als der der Jakobs-Kreuzkraut-PAs; in Einzelfällen können die Einträge jedoch erheblich sein. So fanden sich 2017 in dem Projekthonig mit dem höchsten PA-Gehalt (1.066 µg/kg) ausschließlich PAs, die mit Sicherheit nicht aus Kreuzkräutern stammten. Ähnlich hohe Gehalte an "Fremd-PAs" weit jenseits des Orientierungswertes von 474 ppb waren bereits 2016 in zwei Projekthonigen aufgetreten. Den Untersuchungsergebnissen zufolge spielt der heimische Wasserdost in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.

Was bedeutet das für Verbraucherinnen und Verbraucher – ist der Verzehr von Honig unbedenklich?

Eine mögliche Belastung von Honig mit PAs kann hierzulande nur beim Sommerhonig auftreten, da mengenmäßig relevante PA-bildende Pflanzen wie das Jakobs-Kreuzkraut und der Wasserdost erst im Sommer blühen. Bei Honig aus der Frühjahrstracht sind PA-Einträge daher nicht in nennenswerter Menge zu erwarten.

Die Ergebnisse des Untersuchungsprogramms zeigen, dass bei einem verantwortlichen Umgang der Imkerinnen und Imker in Schleswig-Holstein der Verzehr von Honig – auch von Sommerhonig – unbedenklich ist. Dennoch sollten grundsätzlich bei der Produktion und Herstellung von Honig Maßnahmen zur Reduktion von PAs getroffen werden, um das theoretisch mögliche Gesundheitsrisiko bei einem langfristigen hohen Verzehr von PAs so weit wie möglich zu minimieren. Praktische Hinweise hierzu gibt der Leitfaden "Sommerhonig – aber sicher!"  (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei), der mit der Mai-Ausgabe der Zeitschrift "Bienenzucht" an alle Mitglieder des Imker-Landesverbandes verteilt wurde. Weitere Druckexemplare können kostenlos über den Imker-Landesverband bezogen werden. Darüber hinaus steht auf den Internetseiten des Ministeriums, des Imker-Landesverbandes und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein eine bildschirmoptimierte pdf-Version zum Download bereit.

Wenn Verbraucherinnen oder Verbraucher unsicher sind, sollten sie ihren Imker bzw. ihre Imkerin fragen, woher der Honig stammt und wann er geschleudert wurde.

Müssen Schwangere, Kinder oder Vielverzehrer besonders aufpassen?

Das potentielle Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher lässt sich grundsätzlich, und so auch im Fall von Honig, verringern, wenn bei der Auswahl von Lebensmitteln die generelle Empfehlung „Abwechslung und Vielfalt“ berücksichtigt wird. Auf diese Weise lassen sich einseitige Belastungen mit stofflichen Konzentrationen, mit deren vereinzeltem Vorkommen bei natürlichen Lebensmitteln immer gerechnet werden muss, vorbeugen. Aufgrund des sehr hohen Zucker- und insbesondere Fruchtzuckergehaltes in Honig sollte dieser generell, insbesondere von Kindern, nur in Maßen verzehrt werden.

Wie können Einträge von PAs in den Honig reduziert werden?

Als Folge der zunehmenden Intensivierung der Landbewirtschaftung schwindet im Sommer das Blütenangebot für Bienen. Imker sprechen in diesem Zusammenhang von einem "Trachtloch", das nach Ende der Rapsblüte in der Agrarlandschaft entsteht. Wenn andere Blütenangebote fehlen, fliegen Bienen notgedrungen das Jakobs-Kreuzkraut an, obschon dieses an sich als eine für Honigbienen unattraktive Trachtpflanze gilt.

Ziel des Ministeriums ist es daher, in der artenarmen Agrarlandschaft das Blütenangebot für die Bienen und andere Insekten zu verbessern. Vor diesem Hintergrund hat das Ministerium verschiedene Projekte zur Verbesserung der Agrobiodiversität initiiert (z. B. "Greening für Bienen", "Blüten für Bienen", "Schleswig-Holstein blüht auf").

Zudem bietet das Ministerium – mit EU-Kofinanzierung – im Rahmen des geförderten Vertragsnaturschutzes beim Vertragsmuster ‚Ackerlebensräume’ eine Ackerbrache-Variante "Bienenweide" an. Sie ist speziell darauf ausgerichtet, vom Sommer bis in den Herbst hinein ein für Honigbienen attraktives (und PA-freies) Blütenangebot zu schaffen.

Imkerinnen und Imker können das Trachtangebot im Umfeld der Bienenstände aufmerksam beobachten und bei Auftreten größerer Bestände PA-haltiger Blühpflanzen ggf. den Standort wechseln bzw. hinreichend Abstände zu den problematischen Pflanzenvorkommen einhalten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, den Honig vor Blühbeginn des Jakobs-Kreuzkrautes zu schleudern. Praktische Hinweise hierzu gibt der Leitfaden "Sommerhonig – aber sicher!"  (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei), der mit der Mai-Ausgabe der Zeitschrift "Bienenzucht" an alle Mitglieder des Imker-Landesverbandes verteilt wurde. Weitere Druckexemplare können kostenlos über den Imker-Landesverband bezogen werden. Darüber hinaus steht auf den Internetseiten des Ministeriums, des Imker-Landesverbandes und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein eine bildschirmoptimierte pdf-Version zum Download bereit.

Wird es weitere Untersuchungen geben?

Im Jahr 2018 wird das Projekt "Blüten für Bienen" durch die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein fortgesetzt, und zwar weiterhin mit dem Imker-Landesverband als Projektpartner und mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium. Dabei werden den am Projekt teilnehmenden Imkerinnen und Imkern auch weiterhin die Kosten für die PA-Analyse erstattet.

Was wird getan, um das Jakobs-Kreuzkraut zu bekämpfen?

Bewirtschafter, Eigentümer und Pächter von Flächen, auf denen Jakobs-Kreuzkraut wächst, sind aufgefordert, die Ausbreitung so weit wie möglich zu verhindern. Dazu gehört insbesondere die (Mulch-)Mahd zumindest im Randbereich, um einen Samentransport auf benachbarte Flächen zu verhindern. Umweltminister Robert Habeck hat mehrfach an alle Flächenbesitzer und Flächenverantwortlichen appelliert, gegen das Jakobs-Kreuzkraut angemessen vorzugehen, insbesondere wenn größere Bestände vorhanden sind. Die Maßnahmen sollten sich an der Landesstrategie „Meiden – Dulden – Bekämpfen“ orientieren, die unter Beteiligung von rund einem Dutzend Institutionen aus Landwirtschaft und Naturschutz entwickelt worden ist. Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat dazu die Broschüre

Broschüre "Umgang mit dem Jakobs-Kreuzkraut Meiden – Dulden – Bekämpfen"  (PDF, 6MB, Datei ist nicht barrierefrei)

mit Handlungsempfehlungen veröffentlicht.

Darüber hinaus wurde in der Stiftung Naturschutz ein Jakobs-Kreuzkraut-Kompetenzzentrum eingerichtet, dessen Mitarbeiter/-innen für alle Fragen rund ums Jakobs-Kreuzkraut zur Verfügung stehen. Die Stiftung weist zudem jährlich im Frühsommer ihre Flächenpächter explizit auf die Problematik hin und gibt Hinweise zur Regulierung.

Außerdem führt die Stiftung Naturschutz derzeit ein Projekt durch, bei dem der Einfluss verschiedener mechanischer Managementmaßnahmen auf die Jakobs-Kreuzkraut-Populationen untersucht wird. Ziel ist dabei die Entwicklung naturschutzverträglicher Verfahren für ein situativ angepasstes und wirksames Vorgehen gegen problematische Jakobs-Kreuzkraut-Massenvorkommen.

Wie können sich Imker beraten lassen?

Um Imker gezielt über den Umgang mit Jakobskreuzkraut zu beraten, hat die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein bereits 2014 aufbauend auf der Landesstrategie und mit fachlicher Unterstützung des Imker-Landesverbandes ein spezielles "Imker-Telefon" eingerichtet. Besorgte Imker/-innen sowie andere Landnutzer/-innen, die Beeinträchtigungen durch Jakobs-Kreuzkraut-Vorkommen auf den Flächen der Stiftung befürchten, werden hier gezielt durch einen Umweltmanager beraten, um zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen und eine Belastung des Honigs mit PAs zu vermeiden. Im Rahmen von Einzelfallentscheidungen können nach gemeinsamer Begutachtung der örtlichen Situation geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Betroffene erreichen das Imker-Telefon unter (0431) 210 90-311 sowie (0431) 210 90-314 oder auch per E-Mail an Aiko.Huckauf@stiftungsland.de bzw. Janna.Ruge@stiftungsland.de.

Wo kann ich mich weiter informieren?

Fragen und Antworten zu PAs in Lebensmitteln sowie die Stellungnahme zur Analytik und Toxizität von PAs in Honig finden sich auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung:

http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyrrolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf

http://www.bfr.bund.de/cm/343/analytik-und-toxizitaet-von-pyrrolizidinalkaloiden.pdf

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