Diese Flächen machen im Kreis Pinneberg damit einen Anteil von knapp 10 % der dortigen landwirtschaftlich genutzten Fläche aus und bilden somit das größte geschlossene Baumschulgebiet Europas.
Durch eine derartige Konzentration von Baumschulflächen besteht für das Grundwasser ein Gefährdungspotenzial, das weniger aus den erhöhten Stickstoffeinträgen infolge der landwirtschaftlichen Düngung sondern vielmehr aus dem intensiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln resultiert.
So wurden in der Vergangenheit bei der chemischen Bodenbehandlung gegen Nematodenbefall (sog. Bodenmüdigkeit) auf den Baumschulflächen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, in denen die Wirkstoffbestandteile 1,3 -Dichlorpropen und 1,2-Dichlorpropan enthalten sind. Da sich 1,2-Dichlorpropan im Gegensatz zu 1,3-Dichlorpropen als wenig wirksam erwies, endete die Zulassung für diesen Wirkstoff bereits im Jahr 1987. Dennoch befindet sich 1,2- Dichlorpropan aufgrund der hohen Stabilität (Persistenz) auch heute noch im Boden und Grundwasser, so dass es teilweise zu Grenzwertüberschreitungen kommt.
Als Folge der Grundwasserbelastung mit Pflanzenschutzmitteln mussten im Kreis Pinneberg einzelne Brunnen oder auch ganze Wasserwerke stillgelegt werden, soweit die zentrale Trinkwasserversorgung durch den Anschluss an andere Wasserwerke aufrechterhalten werden konnte. In anderen Fällen mussten Aktivkohle-Filteranlagen errichtet werden, um die Schadstoffe vom Trinkwasser fernzuhalten bzw. zu eliminieren.