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Barrierefreiheit in Bus und Bahn

Die Barrierefreiheit ist ein wichtiges langfristiges Ziel der Verkehrspolitik des Landes Schleswig-Holstein.

Letzte Aktualisierung: 12.04.2022

Einer älteren Dame im Rollstuhl hilft ein junger Mann aus dem Regionalzug
Barrierefreiheit im Nahverkehr

Barrierefreiheit ist die Voraussetzung dafür, Menschen von Anfang an einbeziehen zu können. Der Begriff "Barrierefreiheit" wird in Deutschland vielfach ausschließlich auf die Gruppe der behinderten Menschen bezogen. Natürlich gibt es Körperbehinderte, Blinde und Sehbehinderte, Gehörlose und Hörbehinderte, geistig Behinderte, psychisch und seelisch Behinderte, aber genauso gibt es Altersbehinderte wie Senioren oder Reisebehinderte wie Mütter mit Kinderwagen oder Reisende mit viel Gepäck, werdende Mütter oder einfach nur Ortsunkundige.

Barrierefreiheit ist ein Qualitätsmerkmal

Barrierefreiheit stellt also keinen Personenkreis mit besonderen Anforderungen in den Vordergrund, sondern erfolgt im Interesse aller Menschen, die den öffentlichen Verkehr nutzen wollen oder müssen. Eine möglichst hohe Barrierefreiheit ist deshalb ein allgemeines Qualitätsmerkmal des öffentlichen Verkehrs. Dies stellt die beteiligten Akteure zwar vor große Herausforderungen, ein moderner öffentlicher Verkehr ist aber barrierefrei zu gestalten.

Es gibt viel zu tun...

Der barrierefreie Zugang zum ÖPNV ist ein wichtiges Ziel der Landesregierung. Busse und Bahnen sind als Verkehrsmittel für mobilitätseingeschränkte Menschen unverzichtbar. Folgende Maßnahmen stehen für den barrierefreien ÖPNV in Schleswig-Holstein:

  • Beschaffung von Niederflurfahrzeugen im Bus- und Bahnverkehr im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten,
  • Schrittweise Verbesserung der Zugänglichkeit, Gestaltung und Ausstattung von Bahnstationen und Bushaltestellen (möglichst höhengleicher Übergang von Fahrzeug und Bushaltestelle bzw. Bahnsteig, Einrichtung von Aufzügen, Einrichtung von Blindenleitsystemen, Verbesserung der Fahrgastinformation, Optimierung der Aufenthaltsqualität),
  • Verbesserung von Information und Service für mobilitätseingeschränkte Fahrgeste (zum Beispiel über die geplante NAH.SH-App und über Stationssteckbriefe mit Beschreibung der Situation vor Ort). 

In Zusammenarbeit mit Bund und Kommunen, den Verkehrsunternehmen und deren Verbänden sowie dem HVV konnten in den vergangenen Jahren bereits gute Erfolge für die Integration mobilitätseingeschränkter Fahrgäste im ÖPNV erzielt werden. So wurden im Rahmen des Stationsprogramms bereits viele Bahnhöfe barrierefrei für den Einsatz neuer Züge mit Einstieg auf Bahnsteighöhe gestaltet.

... und es wurde schon einiges erreicht

Heute ist an 78 Prozent der 180 schleswig-holsteinischen Stationen ein barrierefreier Einstieg in die Nahverkehrszüge möglich. Jährlich fließen über das Stationsprogramm Schleswig-Holstein und die Stationspreise rund 20 Millionen Euro Landesmittel in die Bahnhöfe Schleswig-Holsteins. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt der Investitionen in die Infrastruktur auf der Herstellung der Barrierefreiheit an kleineren und mittleren Stationen (zum Beispiel Friedrichstadt, Halstenbek, Thesdorf, Lauenburg) und auf der umfassenden Modernisierung von mittelgroßen Knotenbahnhöfen (Heide, Büchen, Niebüll, Flensburg und Rendsburg).

Im Busbereich kommen insbesondere in den Städten Niederflurfahrzeuge zum Einsatz, zudem werden sukzessive die Haltestellen auf einen barrierefreien Zugang ausgerichtet und neue Informationssysteme geschaffen. 

Weitere Informationen zum Thema

NAH.SH: "Barrierefrei unterwegs"

Barrierefrei unterwegs

Darüber hinaus haben die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft und der HVV gemeinsam eine Broschüre "Mobilität für alle" erstellt, in der Nutzungsbedingungen, insbesondere die Einstiegssituation in die Fahrzeuge, zusammengefasst sind.

Um genauer zu wissen, wie es gerade für ältere Menschen ist, sich im öffentlichen Nahverkehr zu bewegen, hat die NAH.SH bei einer Alterssimulation getestet, wie die Angebote des Nahverkehrs in Schleswig-Holstein für Menschen mit eingeschränkter Mobilität noch weiter verbessert werden können. Dazu zogen sich Tester einen "Senior Suit" an - einen Anzug, der die Testperson um bis zu vierzig Jahre "altern" lässt. Der Anzug simuliert durch integrierte Gewichte und spezielle Manschetten nachlassende Körperkraft und eine geringere Beweglichkeit der Gelenke, eine getönte Skibrille und ein Gehörschutz sorgen für ein eingeschränktes Sichtfeld und verschlechtern absichtlich die akustische Wahrnehmung.

Fazit: Es ist in den vergangenen Jahren schon vieles verbessert worden, aber es gibt noch eine Menge zu tun, um den ÖPNV optimal aufzustellen. Denn Ziel ist und bleibt: Mobilität für Alle!

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